Cembalist entführt das Publikum musikalisch in die Zeit des Barock
Gábor Antalffy bedankt sich mit einem Konzert bei Erkrather Gemeinde.
Erkrath. Die „Sandheider Meisterkonzerte“ sind seit 1981 eine Institution in Hochdahl. Ins Leben gerufen wurden sie von Gábor Antalffy, der bis heute die Fäden in der Hand hält. Mit seinen persönlichen Beziehungen hat Gábor Antalffy schon viele internationale Ensembles nach Hochdahl locken können, wie die Düsseldorfer Symphoniker oder das berühmte Streicherquartett „Minguet“, das sein Programm für die Elbphilharmonie demnächst in der Sandheide testen wird.
Nach fast 40 Jahren und fast 180 Veranstaltungen wollte sich Gábor Antalffy nun bei der Gemeinde dafür bedanken, dass die Meisterkonzerte in der Heilig-Geist-Kirche stattfinden können. Mit einem außerordentlichen Benefizkonzert sammelte er Spenden für die Kirchenmusik in Hochdahl. Dazu trat er selbst auf die Bühne und hatte etwas Besonderes geplant: Statt Orchester und Mozart gab es Cembalo-Musik aus allen Phasen des Barock mit Gábor Antalffy.
„Mit diesem kleinen Cembalo, das er 1968 in Wolfratshausen gekauft hat, hat Antalffy schon große Säle in London, Paris, Ljubljana und Erfurt gefüllt“, sagte Pfarrer Christoph Biskupek in seiner Begrüßung. Der Professor begann ohne Umschweife mit dem „Praeludium Toccata in A“ von Jan Pieterszoon Sweelinck und schlug einen Bogen über die verschiedenen „Dialekte“ der Barock-Musik von Händel bis Bach.
Wie anders mutet doch das Cembalo an, das anders als das Klavier nicht schlägt, sondern zupft. Mit seinem metallischen Klang versetzt es den Zuhörer mitten in einen historischen Kostümfilm. Mal dramatisch, mal romantisch, aber immer schnell und beschwingt ist allen Stücken der gemeinsame Ursprung im Barock anzuhören.
Virtuos gespielte an- und absteigende Tonfolgen scheinen das immer wiederkehrende Element dieser Epoche. Die Suiten von Georg Böhm und Georg Friedrich Händel spielt Antalffy in einer Einheit, um nord- und süddeutschen Barock zusammenzuführen. „Die Passacaglia g-Moll“ von Georg Muffat nennt Antalffy „großartig und leidenschaftlich“, bevor er mit diesem dramatischen Höhepunkt in die Pause geht. Von Bach legt er später noch eine Suite von Praeludien nach und bildet mit Francois Couperin auch den französischen Barock ab.
Noch eine Note zur Person: Der gebürtige Ungar Gábor Antalffy hat in Berlin Klavier und Dirigieren studiert und war 45 Jahre lang Dozent an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf.