Technikern geht ein Licht auf
Stadtwerke: Die veraltete Straßenbeleuchtung soll in sieben Jahren durch moderne Lampen mit Energiespar-Technik ersetzt worden sein.
Erkrath. Die Stadt gibt zu viel Geld für ihre Straßenbeleuchtung aus. Auf rund eine Million Euro bilanziert Rainer Wilking, Techniker der Stadtwerke, die Summe, die die Verwaltung jährlich investiert, damit Verkehrsteilnehmer in den Abend-, Nacht- und frühen Morgenstunden den Durchblick behalten. Das ist mehr als andere Kommunen in NRW ausgeben.
Da ein Großteil der 5800 Laternen im Stadtgebiet aber auch veraltet ist, möchten die Stadtwerke bis 2018 insgesamt 2400 Lampen austauschen, um Geld zu sparen. 700 fallen ihrem Alter zum Opfer, weitere 1700 werden ausgetauscht, weil die Leuchtkörper Quecksilber beinhalten.
Um durch den Austausch langfristig zu sparen, muss die Verwaltung zunächst investieren. 715 000 Euro (90 000 Euro jährlich) kostet die auf sieben Jahre angelegte Umrüstung von den energiefressenden, mehr als 20 Jahre alten Lampen zu den neuen, sparsameren Leuchten.
Insgesamt sind 70 Prozent aller Leuchten in Erkrath sind etwa 20 Jahre alt. Ausgetauscht werden aber zunächst nur die Härtefälle und die sogenannten „Quecksilber-Hochdrucklampen“.
An ihrer Stelle sollen in den kommenden Jahren „Natriumdampf-Hochdrucklampen“ kommen, die nicht nur weniger Energie verbrauchen und weniger CO2 ausstoßen, sondern auch in längeren Intervallen — alle vier statt alle zweieinhalb Jahre — gewartet werden müssen. 41 000 Euro spart die Stadtkasse allein durch die längere Haltbarkeit der Lampen bis zum Ende der Austauschphase 2018. „Danach sind es 9000 Euro pro Jahr, die weniger ausgegeben werden müssen“, sagt Wilking.
Den weitaus größeren Posten spart die Stadt aber durch den verringerten Stromverbrauch der neuen Lampen. Aus den 480 Kilowattstunden Strom, die jährlich für die Straßenbeleuchtung verbraucht werden, werden im Jahr 2018 nur noch 330 Kilowattstunden. „Dadurch werden jährlich zusätzliche 77 000 Euro und 135 Tonnen CO2 eingespart“, sagt Stadtwerke-Techniker Wilking.
Und es könnte sogar noch mehr werden, was die Stadt spart. Denn Teile der neuen Lampen, die vor allem auf den Hauptverkehrsstraßen Düsseldorfer Straße, Schimmelbuschstraße und Morper Allee zum Einsatz kommen sollen, sind „intelligente Lampen“, wie Wilking sie nennt. Zwischen 22.30 und 4 Uhr schalten sie von 150 auf 100 Watt herunter.
Auch optisch wird sich etwas verändern. „Wir haben zum ersten Mal Lampen mit Spiegeloptik, die mit weniger Licht mehr Leuchtkraft entwickeln“, sagt der Experte. Zukünftig scheinen die Laternen eher gelblich als weiß. Das hat den weiteren Vorteil, dass Insekten dadurch nicht angelockt werden und die Lampen nicht verdrecken können.
Ganz freiwillig tauscht die Stadt die Lampen nicht aus. Zwar zwingt sie der Zustand vieler Leuchten, die Maßnahmen sind laut Wilking aber ein Teil der Umsetzung der EU-Ökodesign-Richtlinie von 2007.