U-See-Schwimmen: Durchhalten zählt

Rund 600 Schwimmer legten sich ins Zeug und kämpften beim vierten U—See-Schwimmen um eine gute Platzierung. Der Spaß kam nicht zu kurz.

Foto: Holger Lodahl

Erkrath/Unterbach. Lina Coenen hört erst mal nichts. Weil die Elfjährige eben erst aus dem Wasser gestiegen ist, trägt sie noch die Badekappe. Und die bedeckt noch ihre Ohren. Die Kappe hochgeklappt, kann die Schülerin die Begrüßungsküsse ihrer Mutter genießen und die Frage beantworten, wie es denn war, quer durch den Unterbacher See zu schwimmen. „Total toll“, sagt Lina japsend.

Den größten Teil der Strecke hat sie im Kraulstil geschafft. Ab und zu schaltete sie in den Brustschwimm-Modus um, um sich zu orientieren und einfach mal den schönen Blick von der Mitte des Sees aus auf das Ufer genießen zu können. „Die gruseligen Algen unter mir im Wasser habe ich dann einfach ignoriert“, sagt sie.

Fast 600 Schwimmer haben am vierten U-See-Schwimmen teilgenommen. Diese maximale Anmeldezahl sei schon einige Wochen im Voraus erreicht worden, sagt Thomas Berg, der zusammen mit Alexis-Vivian Buch das Wassersportevent organisiert.

Lina Coenen, Teilnehmerin

Den Anstoß vor fünf Jahren gab die Lust, selbst einmal den ganzen See zu durchschwimmen, ohne von den üblichen Sicherheitsbarrieren begrenzt zu werden. Aus der Idee ist der größte Freiwasser-Schwimmwettkampf in NRW geworden. „Mitgeschwommen sind wir noch nie“, sagt Thomas Berg gut gelaunt. „Dazu haben wir einfach keine Zeit.“

Die Teilnehmer sind aus vielen Gegenden Deutschlands angereist. Aus Bayern zum Beispiel sind Susanne und Martin Schwarz gekommen („Wie jedes Jahr, ist doch klar!“), aus Darmstadt hatten sich Maria und ihr Sohn Jeffrey zum Unterbacher See aufgemacht. „Es ist ja fantastisch hier“, sagt der 14-Jährige. „Nächstes Jahr kommen wir wieder.“

Seine Mutter lobt die gute Organisation. Alles habe reibungslos funktioniert, jeder Start war pünktlich, die Stimmung bei allen Anwesenden „super“. Immerhin haben 30 Freiwillige geholfen, den Tag zum Erfolg zu machen. Hinzu kamen noch die Mitarbeiter der Wasserwacht, des DRK und vom DLRG. Liebling des Tages war (Sorry an Thomas Berg und Alexis-Vivian Buch) die Sonne, die warm vom Himmel strahlte. Perfekter hätte das Wetter kaum sein können.

Bei so guter Stimmung war es am Ende des Wettschwimmens über drei Distanzen und einem Extra-Wettstreit für Kinder zweitrangig, wer der beste Starter war. „Ich bin total stolz und erzähle auf jeden Fall alles in der Schule“, sagt Lina, die irgendwo im Mittelfeld gelandet ist. Für Thomas Berg die richtige Einstellung. „Ziel ist, einfach Spaß am Schwimmen zu haben.“