Ihre künstlerischen Kostbarkeiten hüteten sie bislang so sorgsam, dass sie sich gegenseitig erst vor drei Monaten anlässlich einer Gruppenausstellung in Hilden kennenlernten. Dort harmonierten seine wertstoffigen Hybridplastiken mit ihren pulsierenden Feinzeichnungen derart, dass man nun in diesem großen Stil zusammenspielt.

Nur unter welchen Nenner diese Kooperation gebracht werden sollte, bereitete Owsiany-Masa Kopfzerbrechen. Bis ihr Blick auf den Buchrücken der Autobiographie des Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez fiel. Deren Titel „Leben, um davon zu erzählen“ wurde so zum Anspruch dieser Doppelexposition.

Aus den 36 Kunststücken hebt sich der Monumentalzauber „Auch dagegen?“ hervor, für den Owsiany-Masa den Publikumspreis der letztjährigen Lokart-Ausstellung erhielt. Das Bildnis steht in der Tradition von James Ensors „Einzug Christi in Brüssel im Jahre 1889“ als eines jener seltenen Momentaufnahmen des Siedepunktes, an dem die kritische Masse entflammt. Hier ist der Weltgeist auf Leinwand gebannt.

Owsiany-Masas Hang zum Unbedingten brachte die strömenden Vernissagebestauner in den Genuss ihrer Lieblingsmusiker „Helga & Marcello“, welche die Atmosphäre knuffig untermalten, und ihres Lieblings-Wortakrobaten Klaus Hansen, der mit dem Ausdruck „Talentverdacht“ die Losung des Abends ausgab.

Gänzlich unbewegt im Trubel, wie ein Felschen in der Brandung, stand derweil die von Islamovic aus beinhartem Granit gefertigte Skulptur „Sinn des Lebens“. Sie wachte darüber, dass das ganze Kunsthaus vor lauter magischem Realismus nicht einfach wie ein leinenloses Raumschiff davonschwebte.

Die Ausstellung bleibt bis Sonntag, 29. März, geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei. Am Sonntag, 22. März, um 15.30 Uhr liest Elke Nußbaum zwischen den Werken aus meisterhaften Dichtungen zur „Macht der Kunst“.

Das Kunsthaus Erkrath an der Dorfstraße 9 bis 11 öffnet mittwochs, freitags und samstags von 17 bis 19 Uhr, sowie sonntags von 12 bis 19 Uhr.