Haan Helfer sammeln 3000 Kippen
Haan. · Allein in der Haaner Innenstadt kamen exakt so viele beim Dreck-weg-Tag zusammen.
Eine Szene geht Sven Kübler nicht mehr aus dem Kopf: Es war am vergangenen Wochenende und der Vorsitzende des Umweltverbandes Agnu Haan versuchte gerade, in Höhe der Bushaltestelle am Markt, weggeworfene Zigarettenkippen aus den Asphalt-Fugen zu kratzen, als plötzlich jemand an ihm vorbei ging und eine Kippe auf das Pflaster schnippte.
Diese Szene beleuchtet relativ deutlich, wo die Problematik bei so manchem Müll-Ärger in der Stadt Haan liegt – gar nicht mal so sehr bei der Abfuhr, sondern beim gesellschaftlichen Verhalten aller. In einem Schreiben an Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke bedankt sich Kübler jetzt für den Aufruf zum Dreck-weg-Tag. Dann kommentiert er seine Erfahrungen: Wie es sich an Hand der vielen gesammelten Dinge und der vielen vollen Müllsäcken gezeigt habe, sei dieser Aufruf auch besonders nötig gewesen, stellt der Umweltschützer fest.
Zigarettenkippen tragen zur Grundwasserverschmutzung bei
Die Agnu hatte sich für diesen Vormittag das Thema „Kippen“ vorgenommen – ein globales Problem hinsichtlich der Vergiftung des (Grund-) Wassers. Die Bilanz ist erschreckend: „Trotz der Stadtreinigung nach der Kirmes haben acht Helfer in kurzer Zeit weit mehr als 3000 Kippen nur im Bereich Kaiserstraße rund um die Bushaltestellen Markt gesammelt“, berichtet Kübler. Zuspruch erhielten die Sammler demnach von vielen Geschäftsinhabern, die sich auch über die Kippen und den Müll ärgern, die sie jeden Morgen vor dem Geschäft entfernen müssen.
Aus all dem zieht der
Agnu-Chef folgende Schlüsse: Die Stadt Haan sollte mit der Rheinbahn Taschenascher anschaffen – gegebenenfalls mit beidseitiger Prägung Rheinbahn/Stadt Haan. Diese könnten über die Rheinbahn, die Stadt Haan aber auch über die Geschäfte in Haan vertrieben werden. „Sicher werden auch viele Unternehmen sich beteiligen, was wir aus dem großen Zuspruch zu unserer Aktion ableiten“, glaubt Kübler.
Aschenbecher sollen für Gastronome verpflichtend sein
Alle Gastronomiebetriebe sollen verpflichtet werden, außen permanente Ascher anzubringen. Vielfach würden auf den Tischen der Außengastronomie keine Ascher gestellt, heißt es in dem Bericht: „Am Becherhus (Unmengen von Kippen in den Spalten zwischen dem Kopfsteinpflaster!) und vor dem Imbiss Kaiser-/ Turnstraße kann man sehen, dass es an Aschern mangelt!“
Laut Agnu ist es erforderlich, dass es Kontrollen gibt. Der Rat habe sich eine Satzung gegeben, dass das Wegwerfen von Kippen zu ahnden sei. „Man sollte und muss das der Umwelt zuliebe auch tatsächlich machen“, fordert Kübler: „Es zeigt sich, dass Freitagabend (und vermutlich auch Samstagabend) erheblicher Müll anfällt. Samstag und Sonntag früh sind die Papierkörbe übervoll.“