Haan 50 Haaner säubern ihre Stadt vom Müll

Haan. · Beim Dreck-weg-Tag haben die Teilnehmer vorrangig Zigarettenkippen entdeckt.

Johann Killwassa ist mit 82 Jahren der älteste Teilnehmer beim Dreck-weg-Tag in Haan. Insgesamt beteiligten sich 50 Menschen an der Aktion. 

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Pünktlich um 10 Uhr am Samstag versammelten sich 50 Haaner hinter dem Bauverwaltungsamt in der Alleestraße, um für ihre Dreck-weg-Aktion in der Innenstadt Handschuhe, Greifzangen, Müllbeutel und Eimer in Empfang zu nehmen. Alles vorbereitet hatten Amtsleiter Torsten Rekindt, seine Mitarbeiterin Carmen Viehmann und die Auszubildende Katharina Fränz.

Zum dritten Mal führt das Bauverwaltungsamt den Dreck-weg-Tag durch. Und die Verantwortlichen freuen sich über wachsende Bereitschaft in der Bürgerschaft. Der 82-jährige Johann Killwassa ist vielleicht als Ältester mit von der Partie. „Ich brauche keine Greifzange“, sagt er, „ich kann mich bücken, bin topfit und bin täglich draußen“. Sein Hobby: Pilze sammeln. An diesem Vormittag jedoch konzentriert er sich auf das Sammeln dessen, was andere wegwerfen. Darüber kann sich Barbara Leibelt-Menzel derart aufregen, dass sie sich nicht scheut, Menschen persönlich anzusprechen, die zum Beispiel ihre Zigarettenkippe aus dem Auto auf die Straße zu werfen. Und dazu hat sie im Bereich ihres Wohnortes im Ittertal ausreichend Gelegenheit.

Apropos Zigarettenkippen; Die AGNU (Aktionsgemeinschaft Natur und Umwelt) Haan ist beim Dreck-weg-Tag mit von der Partie. Und die konzentrieren sich auf die Kippen. „Das klappt prima mit der Greifzange“, sagt Joachim Friebe aus Gruiten. Er befürwortet, dass von der Stadt beauftragte Kippendetektive, die Sünder ausfindig machen, gelbe Karten verteilen und dann – im Wiederholungsfall – auch Bußgelder einfordern. Und Sven M. Kübler, der AGNU-Vorsitzende, hat im Bereich der Bushaltestellen am Alten Markt schon nach 30 Minuten 260 Kippen eingesammelt. Die Umweltorganisation will mit dieser Aktion deutlich machen, dass eine weggeworfene Kippe statistisch gesehen bis zu 40 Liter Grundwasser verunreinigen kann. Und außerdem sei jedes dritte Stück Müll in den Ozeanen ein Zigarettenfilter.

Dazu hat der Passant Gerhard Dreps, 84, eine Idee. Mit jeder verkauften Zigarettenschachtel sollten die Hersteller verpflichtet werden, Kippensammler oder Aschenbecher mitzuliefern.