Tulpenweg und Lichtenvoorder Straße in Kaarst 374 Bäume wurden seit Mai 2016 in Kaarst gefällt

Kaarst. · Landschaftsbau-Meister Danny Hüskes gab einen umfassenden Bericht ab.

Am Tulpenweg steht ein Bergahorn direkt neben einer Garage.

Foto: Stephan Seeger

Im Stadtgebiet von Kaarst gibt es im öffentlichen Raum derzeit 11 323 Bäume. Dass diese Zahl bekannt ist, liegt an dem Baumkataster, das im Laufe der letzten Jahre aufgebaut wurde. Danny Hüskes, Garten- und Landschaftsbau-Meister, ist für die Bäume im Stadtgebiet zuständig. Er gab jetzt im Umweltausschuss einen umfassenden Bericht ab. Eine wenig erfreuliche Kernaussage: „Der Sanierungsstau kann nicht schnell genug abgebaut werden.“

Grundsätzlich wird die Baumpflege von Mitarbeitern des Bauhofs vorgenommen. Die Baumkontrollen sollen – je nach Zustand des einzelnen Baums – alle zwölf Monate bis drei Jahre wiederholt werden. Diese Regelkontrollen sollen ab nächstes Jahr an Fremdfirmen vergeben werden. Im Rahmen der Haushaltsberatungen soll hierüber entschieden werden.

Fällung von drei weiteren
Bäumen wurde genehmigt

Hüskes erklärte, dass die Baumpflegekolonne aus sechs Mitarbeitern bestehe – aktuell seien zwei langzeiterkrankt. Auch hier fehlt es an Personal.

In den vergangenen drei Jahren sind 3724 Pflegemaßnahmen als erforderlich festgestellt worden. „Bis September 2019 wurden davon 1594 erledigt“, erklärte Hüskes. Noch eine Zahl: In der Zeit von Mai 2016 bis September 2019 wurden 374 Bäume im öffentlichen Raum gefällt. Gründe waren unter anderem Pilzbefall, Sturmschäden, altersbedingtes Absterben, aber auch Schäden durch Verkehrsunfälle.

Über Fällungen von Bäumen, die unter die Baumschutzsatzung der Stadt Kaarst fallen, entscheidet der Umweltausschuss. Zwei dieser Entscheidungen standen jetzt auf der Tagesordnung. Auf der Grünanlage am Tulpenweg kommt ein geschützter Bergahorn einer Garage bedrohlich nah. Walter Boestfleisch (FDP) hatte einen ungewöhnlichen Lösungsansatz: „Was würde der Abriss der Garage kosten?“ Die Verwaltung gab zu verstehen, dass ein städtischer Baum das Eigentum eines Bürgers störe – die Fällgenehmigung wurde bei zwei Gegenstimmen erteilt.

Zwei Bergahorn-Bäume müssen an Grundschule Lichtenvoorder Straße einem Container, der zur Ergänzung des Raumangebots erforderlich ist, weichen. Die Grünen beantragten vergeblich, vier statt der zwei vorgeschriebenen Neuanpflanzungen vorzunehmen. Es wurde gefeilscht. Statt, wie geplant, zwei Bäume mit einem Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern zu pflanzen, dürfen die neuen Bäume jetzt einen Umfang von 20 bis 25 Zentimeter haben.