Hilden Hildens Ehrenamt ist bunt und vielseitig

Hilden. · Rund 14 000 Hildener engagieren sich freiwillig und unentgeltlich für andere Menschen. Beim Ehrenamtsabend hat sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings bei den Helfern bedankt.

Heinz Funke ist einer von 14 000 Hildenern, die sich ehrenamtlich engagieren. Für seine Arbeit hat er die Fabricius-Medaille in Bronze erhalten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 Was wäre Hilden ohne ehrenamtliche Helfer? „Langweilig, arm und durchschnittlich“, sagt Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Und mit dieser Meinung ist sie nicht alleine. In einer kleinen Feierstunde ehrte die Stadt Hilden jetzt 260 seiner weit über 14 000 engagierten Bürger, die sich im Sportverein, in einer kulturellen Einrichtung oder im sozialen Bereich engagieren.

Seit bald nun vier Jahrzehnten hilft Heinz Funke ehrenamtlich und das sogar in mehreren Bereichen: Seit 40 Jahren ist der Hildener Apotheker Mitglied im Bauverein und sitzt seit 35 Jahren ehrenamtlich als Vorsitzender im Aufsichtsrat des Vereins. 1988 gründete Funke – unter anderem mit der langjährigen Bürgermeisterin Ellen Wiederhold – den Förderverein Seniorendienste, dem er seitdem ununterbrochen als Schatzmeister dient. Seit über zehn Jahren ist der heute 69-Jährige außerdem im Vorstand des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt tätig, hat Angebote wie das Essen auf Rädern mit eingeführt, hilft bei allen Aktionen und Veranstaltungen im Begegnungszentrum mit.

Ehrenamtliche Tätigkeiten
kamen eher zufällig daher

Es sind Tätigkeiten, die der Hildener stets neben seinem Beruf mit Leidenschaft und Elan ausübt, zu denen er aber größtenteils zufällig kam, wie er selbst erzählt. Denn aktiv ausgesucht habe er sich die ehrenamtlichen Posten nicht, „ich wurde in allen Fällen angefragt und ich habe jedes Mal ja gesagt“, erzählt Funke und schmunzelt.

Bis zur Ehrung mit der Fabricius-Medaille in Bronze, die der Hildener, ebenso wie Ursula Böhnke (Gründungsmitglied des Kanu-Clubs Hilden), Doris Edelburg (Künstler- und Weihnachtsmarkt sowie TC Hilden SV Hilden Ost) und Hans-Peter Heift (Freiwillige Feuerwehr), im Rahmen des Ehrenamtsabends von Bürgermeisterin Birgit Alkenings überreicht bekam, hatte Funke seine Ehrenämter nie als etwas Besonderes empfunden. „Für mich war es all die Jahre selbstverständlich, deswegen war ich, als ich mit der Ehrung konfrontiert wurde, sehr erstaunt.“

Bürgermeisterin Birgit Alkenings jedoch machte bei ihrer Ansprache deutlich, warum das Ehrenamt für die Gesellschaft so wichtig sei: „Jeder von Ihnen wirbt in dem Verein, der Organisation, dem Verband, in dem Sie tätig sind, für gutes Miteinander und anständigen Umgang. (…) Sie sind der Klebstoff, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Ich vermute, dass Demokratie ohne Ehrenamt und freiwilliges Engagement nur noch eine leere Hülle wäre.“

Was Funke all die Jahre an sein Ehrenamt gebunden habe? „Ich fand es immer toll über den Tellerrand meines Berufs gucken zu können.“ Im Bauverein etwa habe er wichtige Projekte für die Bürger der Stadt mit anschieben können, für sozialen Wohnungsbau gesorgt. Als zuletzt, nach achtjähriger Auseinandersetzung die ersten Häuser mit großem Garten und Eigenversorgung im Quittenweg standen und die ersten Bewohner einzogen, habe er stolz empfunden – die Arbeit hatte sich gelohnt. Das schönste Amt für ihn sei aber jenes als Schatzmeister des Fördervereins Seniorendienste. „Geld zu sammeln, um andere damit zu erfreuen, macht mir besonders viel Spaß.“ Unter den überwiegend langjährigen Ehrenamtlern, die sich nach einem Festakt mit Musik der „Aerotones“ zu einem gemeinsamen Abendessen zusammensetzten, befand sich an diesem Abend auch der 36 Jahre alte Amjad Alelewi. Vor drei Jahren kam der Syrer nach Hilden, seit zwei Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Für ihn selbstverständlich: Schon in seiner Heimat war er elf Jahre lang als Lebensretter aktiv, aus einem ganz bestimmten Grund: „Ich liebe es, anderen zu helfen.“