Stadtverwaltung Hilden hat scharf gerechnet In Hilden sinkt die Abfallgebühr

Hilden · Zum 1. April wurde die Kreismischgebühr auf einen Schlag um mehr als 25 Prozent teurer. Das schlug bei der Müllgebühr in Hilden durch. 2022 soll die Kreismischgebühr wieder sinken. Deshalb müssen die Hildener im kommenden Jahr gut vier Prozent weniger für die graue Restmülltonne zahlen.

Im bürgernahen Tagesgeschäft wie der Abfallentsorgung liegt die Stärke des städtischen Bauhofs, stellt die Kommunalagentur NRW in einer aktuellen Organisationsuntersuchung fest.

Foto: dpa

. Der Liter Restmüll kostet im kommenden Jahr 1,32 Euro, hat der Finanzausschuss einstimmig beschlossen. Das entspricht einer Gebührensenkung um 0,06 Cent je Liter oder rund 4,35 Prozent. Ab 2022 zahlt ein Haushalt mit einer 120-Liter-Restmülltonne in Hilden 165,60 Euro im Jahr, das sind 7,20 Euro weniger als in diesem Jahr. Dafür gebe es mehrere Gründe, erläutert die Verwaltung.

Die Entgelte für die Müllverbrennung sind um fast zehn Prozent günstiger geworden. Der Kreis bekommt einen deutlich höheren finanziellen Anteil von Papier-Pappe-Karton (PPK) im Duales System Deutschland, das sich um die Entsorgung von Produkten mit dem grünen Punkt (gelbe Säcke) kümmert. Die Stadt Hilden hat alte, stark reparaturbedürftige Fahrzeuge ausgemustert und damit die Werkstattkosten im Bereich der Abfallwirtschaft gesenkt.

Und schließlich werden für 2022 rund 180 000 Euro als „Überdeckung“ bei der Gebührenkalkulation berücksichtigt. Hintergrund: Gebühren müssen kostendeckend sein. Die Stadt darf mit ihnen auf Dauer weder Gewinne noch Verluste erwirtschaften. In den vergangenen Jahren 2018, 2019 und 2020 hatte die Betriebskostenabrechnung mit Überschüssen abgeschlossen. Sie werden den Gebührenzahlern jetzt „zurückerstattet“.

Für Abfalltouren setzt der Bauhof vier Großmüllfahrzeuge ein

Die Gebühr für die Annahme von Bauschutt steigt 2022 von fünf auf sechs Euro. Begründung: Der Bauschutt sei meist verunreinigt. Die Entsorgung verunreinigten Bauschutts ist um rund 60 Prozent teurer als bei reinem Bauschutt. Um 0,50 Euro steigen die Gebühren für die Annahme von Altholz, den städtischen Abfallsack und Restmüll/ Mischmüll, da die Beseitigung kostendeckend sein soll.

Insgesamt ist die Abfallsammlung in Hilden gut gelöst, die Abfallsammeltouren sind gut geplant. Das stellt die Kommunalagentur NRW in ihrer aktuellen Organisationsuntersuchung des Zentralen Städtischen Bauhofs fest. Die 24 Mitarbeiter sammeln drei Sorten Abfall (Restmüll, Altpapier und Bioabfall) in separaten Touren ein. Hinzu kommt noch die Sperrgut-Abfuhr. Für die Entsorgung der Abfälle mit dem grünen Punkt (gelbe Säcke) in Hilden hat die Duales System Deutschland GmbH die Awista Düsseldorf beauftragt.

Für die Abfalltouren setzt der Bauhof jeweils vier Großmüllfahrzeuge gleichzeitig ein. Zwei weitere stehen als „Backup“-Lösung für den Fall von technischen Ausfällen bereit. Jedes Müllfahrzeug wird grundsätzlich mit drei Mitarbeitern (Fahrer und zwei Lader) besetzt. Die Abholung des Abfalls hat immer die erste Priorität, der alle anderen Aufgaben des Bauhofs – bis auf den Winterdienst – untergeordnet werden. Der Zentrale Bauhof hat pro Mülltour und Arbeitstag etwa 750 bis 800 zu leerende Behälter eingeplant. Dies sei ein vergleichbarer Wert mit anderen, teils auch kommunalen Entsorgungsunternehmen an Rhein und Ruhr, für ein rein städtisches Gebiet, stellte die Kommunalagentur NRW fest.

Bei der Sperrgutabfuhr schaffen die Mitarbeiter in der Regel bis zu 50 Ladestellen plus drei Expressladestellen pro Tag mit drei Mitarbeitern und zwei Fahrzeugen. Bei hohem Aufkommen werden vier Mitarbeiter eingesetzt, die bis zu rund 60 Ladestellen abarbeiten können. Dabei werden Elektro- und Holzabfälle separat abgeholt. Die Tour wird somit zweimal abgefahren, um die Abfälle getrennt einzusammeln. Die präzise Anzahl der Ladestellen variiert täglich, auch werden unterschiedlich großer Mengen, die abgeholt werden müssen.

Für die Sperrmülltour sind überwiegend die gleichen Mitarbeiter eingeteilt. Da die Belastung der Mitarbeiter durch das Heben sperriger und schwerer Teile um einiges höher ist als bei der regulären Müllabfuhr, empfiehlt die Kommunalagentur NRW, die Sperrgut-Mitarbeiter ständig auszutauschen (rotierendes System), um die körperliche Belastung durch die Sperrgutabfuhr damit besser zu verteilen.