Alle wollen Paula helfen
Das Benefizkonzert und die Sammlungen für die 14-jährige Theresienschülerin haben Geld gebracht.
Es ist eine angenehme, schöne Stimmung in der 9b der Theresienschule. Die Schülerinnen arbeiten konzentriert an einigen Kerzen, die sie mit speziellen Malfarben verzieren. Mittendrin sitzt Paula, die dunklen Haare hochgebunden, eine moderne, dunkle Brille ziert das hübsche Gesicht. Seit Anfang Februar lässt es der Gesundheitszustand der 14-Jährigen so weit zu, dass sie einmal wöchentlich die Schule besucht.
„Nach vier Stunden bin ich erschöpft, aber ich halte die sechs Stunden durch. Ich habe das Gefühl, dass es mir langsam besser geht“, erzählt Paula. Vor knapp zehn Monaten hat sich die Situation von Familie Aldea aus Langenfeld dramatisch verändert. Paula hatte eines Morgens starke Rückenschmerzen, später dann die Diagnose: Sie leidet an „Transverse Myelitis“, einer Entzündung des zentralen Nervensystems, und ist nun auf einen Rollstuhl angewiesen. Ob die Erkrankung mit ihrer Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs zusammenhängt, die sie kurz zuvor bekam, ist nicht zu klären. Die Krankheitsgeschichte ihrer Mitschülerin hat die Mädchen sehr mitgenommen. „Als wir erfuhren, wie schwer krank sie ist, war das ein großer Schock“, erinnert sich Lara. Schnell kam der Gedanke von allen Seiten, dass zumindest finanziell geholfen werden könnte: neben der hohen psychischen Belastung muss die Familie auch noch den behindertengerechten Umbau ihres Hauses stemmen.
„Unsere Schule hat sich dann überlegt, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Und was soll ich sagen, es war proppevoll und überhaupt ein ganz toller Abend“, schwärmt Schulleiter Dr. Burkhard Langensiepen. 4377 Euro sind an diesem Abend zusammengekommen, unter anderem konnte damit für Paula ein leichterer Rollstuhl angeschafft werden. Auch Susanne Kleefisch, Mutter zweier Töchter an der Theresienschule, musste nicht lange überlegen, ob und wie Hilfe geleistet werden kann.
„Wir haben in einem Familiengottesdienst für Paulas Familie gesammelt und mit den Erstkommunionskindern Sachen gebastelt, die verkauft wurden. Es ist für uns aus unserem Glauben heraus selbstverständlich, zu helfen.
Und die Kommunionskinder lernen aktive Nächstenliebe“, ergänzt Gemeindemitglied Nicole Kurz. Den Betrag von 1200 Euro bekommt Paula in einer geschmackvollen Blümchendose überreicht. Ihre Mutter, Petra Aldea, zeigt sich äußerst gerührt. Durch die schwere Erkrankung ihrer Tochter musste die gelernte Erzieherin ihren Beruf aufgeben. Derzeit kämpft die Familie, zu der auch Paulas Zwillingsschwester Hannah gehört, darum, dass die Erkrankung als Impfschaden durch die LVR anerkannt wird, um spätere Ansprüche geltend machen zu können. Das aber könnte schwierig werden: Es gibt generell keinen eindeutigen Nachweis über den Zusammenhang von Impfung und Erkrankung.