Hilden Fabrikgelände soll Wohnquartier weichen

Hilden. · Das Gelände von Brüninghaus und Drissner an der Itterstraße wird zum Wohngebiet.

 Das Unternehmen Brüninghaus und Drissner will sein Betriebsgelände an der Itterstraße/ Neustraße aufgeben. Dort sollen mehr als 100 Wohnungen entstehen.

Das Unternehmen Brüninghaus und Drissner will sein Betriebsgelände an der Itterstraße/ Neustraße aufgeben. Dort sollen mehr als 100 Wohnungen entstehen.

Foto: Christoph Schmidt

Brüninghaus und Drissner ist Spezialist für Umformtechnik und ein gefragter Lieferant für viele bekannte Autohersteller. Vor einigen Jahren hat Hildens ältestes Familienunternehmen (1889 gegründet) eine neue Produktionsstätte an der Heinrich-Hertz-Straße errichtet. Jetzt planen die Eigentümer, den alten Sitz an der Itterstraße aufzugeben und den Betrieb komplett an die Heinrich-Hertz-/ Siemensstraße im Hildener Westen zu verlagern. Finanziert werden könnte das durch den Verkauf des alten Fabrikgeländes und eine Bebauung mit Wohnungen. Was Rat und Verwaltung davon halten, haben die Inhaber Tanja und Marc-Oliver Köhler angefragt.

Das ist eine Riesen-Chance für die Stadtentwicklung, sind sich Rat und Verwaltung einig. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag auf Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens zu. Die Verwaltung bereitet einen Aufstellungsbeschluss für die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 20. November vor. Aktuell gibt es für den Bereich keinen Bebauungsplan. Und weil der Bereich als Gewerbefläche ausgewiesen ist, muss auch noch der Flächennutzungsplan geändert werden.

Das Areal ist rund 10 000 Quadratmeter groß und zum großen Teil bebaut. Es würde wiederverwertet, für Wohnungen recycelt. Das ist ein Idealfall, weil Freiflächen dadurch geschont werden. Deshalb haben alle Fraktionen kein Problem, sich hinter das Vorhaben zu stellen. Auch weil die Eigentümer deutlich machen, dass sie neben hochwertigen Wohnungen auch 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen vorsehen wollen.

Mehr als 100 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern geplant

Architekt Christof Gemeiner aus Hilden wird einen städtebaulichen Entwurf erarbeiten. Vorgesehen sind mehr als 100 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Der Verkehr soll in Tiefgaragen untergebracht werden. Das neue Wohnquartier grenzt an die Iter und den Stadtpark, der gerade für viel Geld wiederbelebt wird. Und es liegt nur wenige Gehminuten von der Innenstadt und vom S-Bahnhof Hilden entfernt. Durch das Vorhaben wird das ganze Wohngebiet zwischen zwischen Neustraße und Benrather Straße aufgewertet und positiv verändert.

Die Brüninghaus und Drissner GmbH übernimmt sämtliche Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplans sowie für die notwendigen Fachgutachten. Die Koordination des Verfahrens soll - mit Einverständnis des Planungs- und Vermessungsamtes - das Planungsbüro ISR aus Haan übernehmen.

Ähnliche Projekte sind bereits in unmittelbarer Umgebung verwirklicht worden. Darauf weist Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt in der Sitzungsvorlage hin. Das Finanzamt Hilden und die Pro-Activ-Versicherung (beide an der Neustraße) wurden auf dem Gelände der Firma Schließer und Laag, die Seniorenresidenz am Stadtpark (Hofstraße) auf dem früheren Industrie-Areal der Spindler-Werke errichtet. Die Umnutzung innenstadtnaher Industriegrundstücke für Neues, das der Innenstadtlage besser gerecht werden, habe in Hilden eine lange Tradition, betont Danscheidt.