Ausbau des Schrottplatzes: Anwohner fürchten den Lärm
Einwände gegen den Ausbau des Schrottplatzes an der Bahnhofsallee wurden vorgetragen.
Hilden. Nicht mehr lange soll es nach den Vorstellungen von Andreas Steinke noch dauern, bis die Schrottplatzanlage an der Bahnhofsallee endlich ausgebaut wird. Diesem Ziel ist der Vorsitzende der Scholz Recycling AG ein weiteres Stück näher gekommen: Im Bürgerhaus fand der öffentliche Erörterungstermin statt, bei dem Einwände gegen das Projekt vorgestellt und diskutiert wurden.
Lediglich zwei Anwohner hatten sich in den vergangenen Wochen gemeldet, einer davon anonym. Daher blieb es Georg Blanchot als einzigem Bürger vorbehalten, seine Bedenken und Wünsche zu äußern. Denn auch sonst fand sich, abgesehen von den Vertretern der Stadt Hilden und des Kreisumweltamtes, kein weiterer Hildener zur Erörterung im Bürgerhaus ein.
Reinhard Müller, Anwalt der Scholz Recycling AG, erläuterte zu Beginn trotzdem noch einmal grob das geplante Vorhaben: Die Lagerfläche soll auf 31 569 Quadratmeter und die Lagerkapazität auf 50 000 Tonnen erhöht werden.
Darüber hinaus ist eine Erweiterung der Betriebszeiten von 6 bis 20 Uhr vorgesehen — montags bis samstags. Die Anlagen werden um eine Schrottschere sowie zwei Schrottpressen erweitert, und zur Lagerung und Behandlung der Metalle werden zwei Hallen neu errichtet.
„Neben dieser räumlichen Ausdehnung gehört die Platzbefestigung zu den Kernpunkten unseres Vorhabens“, sagte Müller, der ausdrücklich betonte, dass keine der mehr als 100 von der Scholz AG betriebenen Anlagen in Deutschland von Auseinandersetzungen mit der Nachbarschaft geprägt seien. Dies dürfe und werde auch in Hilden nicht anders sein.
Steinke betonte noch einmal die Vorzüge des Standorts Hilden: „Zum einen ist hier natürlich der unmittelbare Gleisanschluss ein ganz wesentlicher Faktor. Darüber hinaus hat der Platz eine lange Tradition und Erfahrung.“ Blanchot sei sich dessen bewusst, allerdings sei ihm vor allem die Lärmbelästigung ein Dorn im Auge. „Wir als Anwohner sind viel Lärm gewöhnt, aber irgendwann ist dann natürlich auch genug.“
Seine Forderungen waren entsprechend eindeutig: Die Lärmschutzwände sollen ausreichend hoch sein und — falls nötig — noch nachträglich erhöht werden, um Lärm- und Staubemissionen so gering wie möglich zu halten. Blanchot: „Außerdem wäre ich dafür, die neuen Scheren und Pressen in Hallen zu betreiben und nicht, wie bisher geplant, nur an zwei Seiten einzuhausen.“ Schließlich missfallen ihm auch die neuen Betriebszeiten.
Müller und Steinke zeigten sich in einigen Punkten gesprächsbereit, etwa was die zeitliche Begrenzung der Aggregatnutzung sowie der ein- und ausgehenden Transporte angeht. Eine generelle Verkürzung der Betriebszeiten sei aber nicht verhandelbar.
Auch bei der Lärmproblematik sehen sich Müller und Steinke nicht auf Konfrontationskurs mit den Anwohnern: „Wir haben uns Gutachten eingeholt, die von Worst-Case-Szenarien ausgingen und entsprechende Maßnahmen vorschlugen, die wir aufgegriffen haben. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, werden wir sicherlich Maßnahmen ergreifen, um diese wieder zu korrigieren“, sagte Müller.