Prävention: Mann spricht Schülerinnen auf dem Heimweg an
Zwei Grundschülerinnen haben sich vorbildlich verhalten. Die Polizei und die Schulleitung loben die Kinder und deren Eltern.
Haan. Das acht Jahre alte Mädchen und ihre Freundin haben alles richtig gemacht. Geradezu vorbildlich haben sie umgesetzt, was sie in der Schule und auch von ihren Eltern gelernt haben.
Am vergangenen Mittwoch hatte ein den Kindern unbekannter Mann sie auf der Kölner Straße in Höhe der Bushaltestelle Thienhausener Straße angesprochen. Die Mädchen besuchen die Grundschule Unterhaan, befanden sich auf dem Heimweg. Der Mann fragte die beiden, ob sie Häschen mögen. Als die Grundschülerinnen diese Frage bejahten, „lud er sie ein, ihnen welche zu zeigen“, sagt Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizeibehörde. „Aber die Mädchen haben nicht darauf reagiert, sondern sind nach Hause gerannt und haben das Erlebnis ihren Eltern erzählt.“ Und die Eltern haben daraufhin Anzeige gegen den Mann bei der Polizei erstattet.
„Auch dieses Verhalten ist vorbildlich“, lobt Löhe und fordert Eltern, aber auch Erzieher und Lehrer auf, Vorfälle wie diese, immer und jederzeit zu melden. Auch wenn er und seine Kollegen auf den Dienststellen wissen, dass nicht alle ähnlichen Vorfälle tatsächlich so passiert sind, wie Kinder sie berichten. „Vor allem, wenn der Umgang mit dem fremden Menschen gerade im Unterricht behandelt wird, sind solche Geschichten schnell in der Welt“, sagt Löhe.
Das bedeute aber nicht, dass die Polizei den Fall vom vergangenen Mittwoch nicht ernst nehme. Im Gegenteil: „ Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und haben die Ermittlungen aufgenommen“, sagt Löhe. Auch wurden die Haaner Bezirksbeamten informiert, die im Bereich der Unterhaaner Grundschule jetzt noch wachsamer als sonst unterwegs seien.
Denn die Mädchen konnten auch eine Beschreibung des Mannes abgeben. „Er soll zwischen 30 und 50 Jahre alt und etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß sein“, berichtet Löhe. Der Unbekannte hat schwarze Haare und trug zur Tatzeit eine hellblaue Jeans, blau-grüne Turnschuhe und eine Halskette mit einem Kreuz als Anhänger. „Das Auto, neben dem der Mann stand, konnten die Mädchen leider nicht beschreiben“, sagt Löhe. Deshalb sei auch nicht klar, ob es dessen Fahrzeug war.
Auch Annegret Buchart lobt sowohl die Kinder als auch deren Eltern. „Die Familie hat genau richtig gehandelt“, sagt die Leiterin der katholischen Don-Bosco-Grundschule und kommissarische Leiterin der Grundschule Unterhaan. Sie und ihre Kollegen besprechen mit den Schülern regelmäßig, wie sie sich im Umgang mit fremden Menschen verhalten sollen.
„Es geht uns darum, Panik zu vermeiden“, sagt Annegret Buchart. „Wir wollen die Kinder vielmehr sicher und selbstbewusst machen.“ Ihre Schüler, so Buchart, sollen beispielsweise nicht glauben, was fremde Menschen ihnen sagen, sollen zusammen zur Schule und wieder nach Hause gehen. „Und wenn sie ein ungutes Gefühl haben, sollen sie ihren Eltern oder uns Lehrern davon erzählen“, sagt Buchart. Aber immer solle darauf geachtet werden, besonnen zu reagieren und keine Hysterie zu erzeugen — weder bei den Kindern noch bei den Eltern.
Deshalb wurde jetzt mit den Schülern aller Klassen das Thema noch einmal besprochen, das Wissen der Kinder aufgefrischt. Und auch die Elternvertreter wurden über den Vorfall auf der Kölner Straße informiert.