Gesundheitsamt beobachtet die Lage Affenpocken: Bislang noch kein Fall im Kreis

Hilden/Haan · Nach dem Auftreten von Affenpocken und den ersten Fällen in Düsseldorf beobachtet das Gesundheitsamt die Entwicklungen.

Links zu sehen: reife Affenpockenviren, rechts einige unreife Virionen.

Foto: dpa/Cynthia S. Goldsmith

(tobi) In Düsseldorf sind Anfang der Woche zwei weitere Fälle von Affenpocken bestätigt worden. Die infizierten Personen hatten nach eigenen Angaben zuvor ungeschützten anonymen Geschlechtsverkehr, bei dem es vermutlich auch zum Kontakt mit Affenpocken gekommen sei, wie die Stadt mitteilte. Doch wie ist die Lage im benachbarten Kreis Mettmann?

Im Gesundheitsamt des Kreises beobachten die Mitarbeiter die Entwicklungen ganz genau. „Das Gesundheitsamt trifft aktuell aber keine konkreten Vorbereitungen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Sollte in Hilden, Haan oder einer anderen Stadt im Kreis ein Affenpocken-Fall auftreten, wüsste das Gesundheitsamt genau, was zu tun sei. „Die Maßnahmen sind klar“, erklärt Daniela Hitzemann. Dazu gehört beispielsweise die 21-tägige Quarantäne der betroffenen Personen.

Massen-Impfungen seien jedoch nicht vorgesehen, auch wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) 40 000 Impfdosen bestellt habe. „Die sind für besonders vulnerable Gruppen vorgesehen“, sagt Hitzemann.

Affenpocken sind eine durch Viren verursachte Erkrankung. Die Erreger gehören zu der Familie der Pocken, verursachen aber normalerweise einen milderen Verlauf als die mittlerweile ausgerotteten Menschenpocken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch passiert nach Angaben des Robert-Koch-Institutes vorwiegend durch engen Körperkontakt und den Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Auch über die Berührung der Flüssigkeit oder des Schorfes der Hautveränderungen könne man sich anstecken, hieß es. Nachgewiesen werden Affenpocken über einen PCR-Test. Als Probematerial dient zum Beispiel ein Abstrich der Hautveränderungen.

Experten erwarten nicht, dass sich die Affenpocken wie das Coronavirus zu einer Pandemie entwickeln: „Die Epidemiologie, Ausbreitung und Übertragung beider Viren ist dazu zu unterschiedlich“, erklärt der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens.

(tobi)