Bonhoeffer-Schüler gewinnen Radiopreis
Jugendliche gingen bei Radio Neandertal auf Sendung.
Hilden. Ein wenig verlegen wirken Ann-Sophie, Alina, Annalena, Paulina und Timo: Interviews zu führen, das haben die vier Jugendlichen in ihrem Radiokurs des vergangenen Jahres gelernt. Interviews zu geben — das ist neu. Nun sollen sie sich dazu äußern, wie es sich angefühlt hat am vergangenen Samstag, als sie vor 400 geladenen Gästen im Industriemuseum Oberhausen ihre Auszeichnungen — eine gläserne Trophäe und einen Scheck über 1000 Euro — auf der Bühne erhielten.
„Ich war so überrascht und nervös, ich kann mich kaum noch erinnern.“ Ann-Sophie nickt. „Das war schon aufregend“, erzählt die 16-Jährige. „Die Jury hat uns gelobt und vor allem betont, dass sie unsere außergewöhnliche Themenwahl sehr beeindruckt hat.“ Der Differenzierungskurs „Radio“ wird für die neunten Klassen angeboten. Gemeinsam mit zwei Fachlehrern und einer freien Journalistin entwerfen und produzieren die Schüler einstündige Themensendungen, die auf der Frequenz von Radio Neandertal im Bürgerfunk ausgestrahlt werden.
Geehrt wurde nun das Werk der Arbeitsgruppe von 2016. Die Schüler sind mittlerweile in der zehnten Klasse. „Unsere Sendung haben wir ,verkehrte Welt’ genannt. Darin ging es um Themen wie Nahtoderfahrungen, homosexuelle Elternpaare oder den Umgang mit Flüchtlingen in Hilden“, beschreibt Ann-Sophie. „Am Anfang stand immer die Recherche, und dann haben wir Interviews dazu geführt.“ Annalena ergänzt: „Wir haben uns Moderationstexte überlegt, Umfragen gemacht und Texte geschrieben. Das Spannende am Radio ist ja, dass man nicht wie in einer Zeitung Informationen immer wieder nachlesen kann, sondern der Hörer es direkt verstehen muss.“