Haan Brückenbau verzögert sich stark
Haan. · Straßen NRW kann derzeit keine Angaben darüber machen, wann der Bau beginnt.
Im September vergangenen Jahres hatte der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen NRW) die Brücke über die Eisenbahngleise an der Millrather Straße in Gruiten noch genauestens auf Risse kontrolliert. Die Brückenprüfarbeiten sind alle sechs Jahre vorgeschrieben, erweisen sich jetzt aber im Nachgang noch als besonders sinnvoll: Entgegen früheren Prognosen muss das Bauwerk voraussichtlich noch deutlich länger halten als gedacht, weil sich der geplante Neubau offenbar massiv verzögert.
Im Jahr 2015 hatte es geheißen, dass die Brücke über die Bahngleise marode sei und erneuert werden solle. Damals lief offenbar bereits die Planung, es gab beidseits der Gleise Bohrarbeiten, durch die der Baugrund erkundet werden sollte. Da auch die Kurve vor der Brücke laut Straßen NRW zu scharf für eine Landstraße sei und die Fahrbahnbreite für die täglich rund 4000 Fahrzeuge nicht ausreiche, sah die weitere Planung eine Entschärfung der Kurve sowie den Neubau einer Brücke mit einer Breite von „zwei Fahrstreifen plus“ vor.
Straßen NRW wollte ursprünglich 2020 mit dem Bau beginnen
Im Jahr 2018 gab Straßen NRW den zeitlichen Ablauf so an, dass mit einem Baubeginn im Jahr 2020 und die Verkehrsfreigabe 2024 zu rechnen gewesen wäre. Auf Nachfrage sieht das nun allerdings anders aus: „Die Planung wurde 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach dem Termin der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung wurden noch kleinere Änderungen an der Planung vorgenommen. Das Planfeststellungsverfahren wurde bereits eingeleitet, und es wird auf die Offenlage der Unterlagen gewartet“, sagte ein Vertreter aus der Planungsabteilung des zuständigen Landesbetriebes in Mönchengladbach.
Der Ablauf des Planfeststellungsverfahrens liege aber nicht in der Hand von Straßen NRW, sodass der Betrieb keine verlässlichen Angaben machen könne, wann das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein und wann dann ein Baubeginn erfolgen werde. „Zum Ende des Planfeststellungsverfahrens beginnt bereits die Bauvorbereitung. Dazu gehört auch die Abstimmung der Sperrpausen, die ca. vier Jahre vor Baubeginn angemeldet werden müssen“, führte der Planer von Straßen NRW weiter aus.
Rechnerisch ergibt sich daraus: Ist das Ende des Verfahrens noch nicht absehbar, sind wahrscheinlich auch noch nicht die Sperrungen, die vier Jahre Vorlauf haben, bei der Bahn angemeldet. Wäre dann im besten Fall mit einem Baubeginn nicht vor 2024 zu rechnen?
Das Großprojekt stößt bereits seit Jahren auf großes Interesse in der Gruitener Bevölkerung. Viele Einwohner waren 2018 zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung von Straßen NRW
gekommen.