Brückensanierung: Eine Woche großer Stau

Die Brücke auf der Gräfrather Straße wird saniert. Die viel befahrene Landstraße ist nun halbseitig gesperrt.

Haan. Kleine Maßnahme, große Wirkung: Die Brückenbauarbeiten auf der Gräfrather Straße in Höhe der Anschlussstelle Haan-Ost sind im Vergleich zu den sonst millionenschweren Aufträgen, mit denen der Landesbetrieb Straßen NRW zu tun hat, mit Kosten in Höhe von etwa 15 000 Euro zwar Peanuts — die Folgen haben es aber in sich. Schließlich muss die viel befahrene Landstraße 357 eine ganze Woche lang halbseitig gesperrt werden.

„Vor allem im Berufsverkehr werden die Autofahrer Geduld aufbringen müssen“, warnt der Leiter der zuständigen Straßenmeisterei Solingen, Karsten Wieczorek. „Schließlich ist der Knotenpunkt auf der L 357 eine der meist befahrenen Straßen in Haan.“ Rund um die Anschlussstelle im Haaner Norden knubbelt sich alles — ob der Verkehr nun aus der Innenstadt, Gruiten, Hochdahl oder Vohwinkel anrauscht oder von der Autobahn 46 kommt. „Wobei sich das Ganze natürlich auch in die jeweils umgekehrte Richtung bewegt“, so Wieczorek. „Das bedeutet jeden Tag zig tausende Autos und Lastwagen.“

Grund für die Arbeiten auf der etwa 70 Meter langen Brücke über die A 46 sind dringende Wartungsmaßnahmen. „Nach den zuletzt harten Wintern muss die Übergangskonstruktion unbedingt saniert werden“, sagt der Chef der Straßenmeisterei. „Der Verschleiß ist inzwischen so groß, dass ein Aufschub nicht mehr drin ist. Würden wir noch länger warten, wären die Schäden irgendwann nicht mehr zu überblicken.“ Schon jetzt seien ganze Teile weggebrochen.

Im Detail geht es um den Übergang von der Landstraße 357 auf die Brücke. „Als Autofahrer hören Sie an diesen Stellen meist ein Klacken“, erläutert Karsten Wieczorek. „Das sind die metallenen Fugen, die auf beiden Seiten der Brücke dafür sorgen, dass die ganze Konstruktion beweglich bleibt. Schließlich geht eine Straße nie nahtlos in eine Brücke über, sondern liegt wie ein Balken dazwischen.“ Je nach Temperatur dehnen sich diese Fugen aus oder ziehen sich zusammen. „Aufgrund des Wetters und der extremen Belastung durch den vielen Verkehr müssen diese wenige Zentimeter starken Teile vor allem auf der L 357 großen Belastungen trotzen.“

Während der Arbeiten, die laut Straßenmeisterei eine knappe Woche dauern sollen, wird die Brückenüberfahrt halbseitig gesperrt und der Verkehrsfluss mit einer mobilen Baustellenampel geregelt. „Dass die Autofahrer und insbesondere die Anwohner der Gräfrather Straße nicht begeistert sind, kann ich verstehen“, sagt Karsten Wieczorek. „Aber diese Maßnahme muss einfach umgesetzt werden.“

Bereits Dienstagmittag bildeten sich erste Rückstaus. Teils reichte die Blechlawine von der Brücke bis hinunter zur Shell-Tankstelle an der Kreuzung Elberfelder-/Gruitener Straße.