Hilden Bürger von Haushaltstour angetan
Hilden. · Fachleute der Stadt erläutern Bürgern vor Ort, wo und warum die Kommune 2019 viel Geld investiert.
Aufmerksam musterten die Besucher in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums die Pläne für den Neubau des Oberstufenzentrums. Was genau dort in diesem und nächstem Jahr passieren soll, erläuterte Maria Gründken vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt. Ihre Ausführungen unterbrach einer der Zuhörer mit der wohl alles entscheidenden Frage: „Was wird das kosten?“
Denn Geld, oder genauer gesagt, seine Verwendung durch die öffentliche Hand, stand am Samstag im Mittelpunkt der Bustour zum Bürgerhaushalt 2019, kurz „Haushaltstour“. Wie in den Vorjahren hatte die Verwaltung interessierte Bürger eingeladen, sich bei einer Rundfahrt durch Hilden darüber zu informieren, was die Stadt mit ihren Steuergeldern macht. Und das Interesse war groß: Zwei leicht zeitversetzte Bustouren zu Schauplätzen öffentlicher Ausgaben waren mit etwa 50 und noch einmal rund 40 Teilnehmern ausgebucht. „Wir sind schon öfter mitgefahren, weil uns einfach interessiert, wofür die Stadt Geld ausgibt“, berichtete das Hildener Ehepaar Kuhlmann.
Die Stadt Hilden will 2019 rund 170 Millionen Euro ausgeben
Treffpunkt war die Feuerwache. Dort gab Kämmerer Norbert Danscheidt Einblicke in den städtischen Haushalt 2019. Rund 170 Millionen Euro will die Stadt in diesem Jahr ausgeben. Die wichtigste Einnahmequelle sind die Gewerbesteuer (24,6 Prozent der Erträge) und der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (20,6 Prozent). Die höchsten Aufwendungen fallen für das Personal (29 Prozent) an.
Die Verwaltung kalkuliert mit einem Defizit von 2,1 Millionen Euro – immerhin 3,2 Millionen weniger als im Jahr davor. Mit Fehlbeträgen rechnet die Stadt allerdings auch in den nächsten Jahren. In Schaubildern konnten sich die Gäste über stagnierende Gewerbesteuereinnahmen und gestiegene Personalkosten informieren – und über geplante Investitionen, von der Erneuerung von Kunstrasenplätzen über die Beschaffung von Fahrzeugen bis zu Baumaßnahmen.
Von der Feuerwache ging es im Bus zum Städtischen Bauhof und von dort weiter zum Schulzentrum Holterhöfchen. Die Gruppen machten dabei zunächst an der Marie-Colinet-Sekundarschule Station und zogen dann zu Fuß weiter zum Helmholtz-Gymnasium. Nach den Gebäuden hat die Stadt jetzt auch für gut 900 000 Euro das Außengelände saniert und umgestaltet. Auch davon konnten sich die Bürger bei ihrem Rundgang überzeugen.
Harald Mittmann Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, zeigte den Gästen neue Bänke, eine Kletterwand für sportlich aktive Schüler und Führungselemente für Sehbehinderte. Höhenunterschiede auf dem Gelände und zum Holterhöfchen-Park habe man zugunsten der Barrierefreiheit eingeebnet, berichtete er. „Das macht alles Sinn“, urteilte Besucherin Petra Eggerts. Sie nahm zum dritten Mal an der Haushaltstour teil. „Dadurch versteht man die Arbeit er Verwaltung besser“, lobte sie das Konzept.
Auch in der Zukunft wird das Areal wieder zur Baustelle – wenn der alte und marode Kocks-Pavillon, derzeit Standort der Oberstufenklassen, voraussichtlich bis 2020 einem modernen Neubau weicht. Für den sind im Haushalt 2019 insgesamt 5,9 Millionen Euro eingestellt, wie Maria Gründken vom Gebäudemanagement den Zuhörern erklärte. Für ihren Vortrag bekam Gründken am Ende Applaus.
Und auch die Haushaltstour insgesamt stieß bei den Teilnehmern auf ein positives Echo: „Das ist alles sehr informativ und gut organisiert“, lobte Teilnehmer Rainer Hanisch, „allenfalls ein bisschen mehr Zeit für einzelne Aspekte würde man sich manchmal wünschen.“