CDU will das Konzept für die „Smarte Stadt“
Stadtwerke und Verwaltung sollen sich um Fördergelder von der NRW-Bank bemühen.
Hilden. Die NRW-Bank und das Landesbauministerium haben ein neues Förderprogramm („Stadtentwicklungskredit“) aufgelegt, mit dem Stadtquartiere wirtschaftlich und sozial belebt werden sollen. Damit können auch „schwach rentierliche“ Maßnahmen finanziert werden, die gut für die Quartiere sind, sich aber kaum rechnen.
Voraussetzung ist ein kommunales Konzept. Das soll die Verwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken auf den Weg bringen und dem Rat vorlegen, hat die CDU-Fraktion beantragt. Insbesondere die digitale Infrastruktur könnte verbessert werden, glaubt Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann: „Hier wären zum Beispiel die flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Internetanschlüssen — insbesondere in den Gewerbegebieten — oder die Ausstattung der ÖPNV-Knotenpunkte mit einem Fahrgastinformationssystem oder die Modernisierung des Parkleitsystems mit Hinweisen auf die Auslastung der Tiefgaragen zu nennen.“
Die FDP hatte in diesem Jahr bereits zwei Anfragen zum schnellen Internet gestellt. Wie viel Prozent des Stadtgebiets mit einem Anschluss von 50 Mbit/s und mehr verbunden seien und wie es um die Breitband-Versorgung der Wirtschaft stehe, wollten die Ratsmitglieder Yannick Hoppe und Rudolf Joseph wissen.
Hilden halte im Kreis Mettmann die Spitzenposition bei der Breitbandversorgung (gleich oder größer 50 Mbits/s), so Wirtschaftsförderer Peter Heinze. In 89,6 Prozent des Stadtgebietes sei das schnelle Internet verfügbar, darunter die Gewerbegebiete und der Schulcampus Holterhöfchen. Zum Vergleich: In Haan beträgt die Versorgungsquote 80,2 Prozent, in Erkrath 61,3, in Heiligenhaus 69,7, in Langenfeld 78,4, in Mettmann 87,8, in Monheim 87,7, in Ratingen 85,9, in Velbert 74 und in Wülfrath 80,5 Prozent. Dafür hat die Deutsche Telekom 41 Kilometer Glasfaserkabel in Hilden verlegt und 115 Multifunktionskästen aufgestellt.
Wegen der guten Versorgung bekomme Hilden keine Fördergelder vom Bund und habe deshalb auch keine beantragt. Auch die Versorgung der Hildener Wirtschaft mit schnellem Internet sei gut, so Norbert Danscheidt, Dezernent für Wirtschaftsförderung. „Auf dem Papier“ seien fast alle Gewerbegebiete von privaten Anbietern an das Breitbandnetz (mit bis zu 100 Mbits/s) angeschlossen — allerdings oft zu hohen Preisen: „Unternehmen, die bereit sind die aufgerufenen Preise zu zahlen, bekommen auch den Anschluss, den sie wünschen.“ Viele Betriebe wollten einen Glasfaseranschluss — aber zu kleinen Preisen. Danscheidt kennt kein Unternehmen, dass Hilden wegen eines fehlenden Anschlusses verlassen habe. Allerdings seien einige Mietverträge deshalb gekündigt oder nicht verlängert worden. Jede Firma habe andere Verträge. Deshalb seien die ermittelten Preise (100 bis 905 Euro im Monat) nicht vergleichbar.