Gemeindeverwaltung schließt und zieht nach Mettmann um

Das Gemeindeamt an der Kaiserstraße 8 macht zum Jahresende zu. Ab Anfang 2017 ist das Büro nur noch stundenweise geöffnet.

Foto: Staschik

Haan. Die Veränderungen, vor denen die Evangelische Kirchengemeinde Haan jetzt steht, basieren auf der „Verwaltungsstrukturreform“, die die Evangelische Kirche im Rheinland mit dem Jahresbeginn 2017 umsetzt. Künftig gibt es in den Gemeinden keine Verwaltung mehr; vielmehr wird die auf Kirchenkreis-Ebene verlagert. In der Folge wird das Gemeindeamt an der Kaiserstraße 8 aufgelöst.

Zwei der vier heutigen Mitarbeiter wechseln nach Mettmann — die heutige Amtsleiterin Elke Groß wird künftig als Gremienbetreuerin die Schnittstelle zwischen den Presbyterien in den Gemeinden und der Verwaltung bilden und damit engen Kontakt halten. Bettina Dittmann wechselt in das Mettmanner Personalwesen. Barbara Wohlrab und Elke Sonnenschein verbleiben in Haan und sind im künftig nur noch stundenweise geöffneten Gemeindebüro ortsnahe Ansprechpartnerinnen, bei denen zum Beispiel Urkunden abgeholt werden können. „Eigentlich ändert sich für das Gemeindeglied als solches nicht viel“, findet Pfarrer Christian Dörr, derzeit Vorsitzender des Presbyteriums der Haaner Gemeinde. Außer dass die Büro-Öffnungszeiten künftig ernst genommen werden müssen. Auch das Telefon werde nur noch zu den Bürozeiten besetzt sein. Außerhalb dieser Zeiten steht der E-Mail-Verkehr allerdings offen.

Was ändert sich an der Arbeit in der Gemeinde? Bisher trifft das Presbyterium eine Entscheidung und das Gemeindeamt setzt sie um. Künftig kümmert sich die Kirchenkreis-Verwaltung um die Realisierung. „In Haan waren die Mitarbeiter im Gemeindeamt mehr Generalisten.

In Mettmann gibt es Fachabteilungen“, beschreibt Elke Groß den Unterschied. „Davon erhoffen wir uns auch einen Kompetenzgewinn“, sagt Christian Dörr. Er weist darauf hin, dass früher zum Beispiel die Baukirchmeister Heinz-Werner Stiehl und Ursula Fleischhauer in großem Engagement ihre beruflichen Qualifikationen in ihre ehrenamtliche Presbyteriums-Arbeit eingebracht hätten. Demnächst seien die Experten beim Kirchenkreis gefragt, die tagtäglich mit Fragen etwa zu Handwerker-Aufträgen oder Ausschreibungen umgehen.

Elke Groß und Bettina Dittmann werden vorerst weiter in Haan arbeiten. Denn die neuen Büros in Mettmann sind noch nicht ganz fertig. „Ich werde das atmosphärische Backsteinhaus an der Kaiserstraße bestimmt etwas vermissen“, meint die Noch-Gemeindeamtsleiterin. Doch auch künftig wird Elke Groß auf dem Weg zur Arbeit und abends nach Hause viel frische Luft haben. Die Gruitenerin hat sich nämlich fest vorgenommen, mit ihrem nach einer japanischen Comic-Figur genannten Shiba Inu-Rüden Conan weiterhin zu Fuß ins Büro zu gehen. Die Kirchenkreis-Verwaltung an der Düsseldorfer Straße in Mettmann unter Leitung von Peter Rindermann zählt rund 80 Mitarbeiter.