Weihnachten ist für Melanie und Mario ein echtes Fest der Liebe
Er machte ihr beim Konzert der Musikschule einen Heiratsantrag.
Hilden. Weit mehr als 1000 Menschen waren vor zwei Wochen in der Stadthalle, als Mario Hilker (38) Melanie Hunger (26) auf der Bühne einen Heiratsantrag machte. Und dennoch war es ein ganz intimer Moment: Die beiden sahen nur sich. Seine Worte rührten sie zu Tränen. Die hatten auch viele andere erwachsene Zuschauer in den Augen. Weil das, was sie da miterlebten, sie so anrührte, weil es so schön, so echt, so groß ist. Liebe ist ergreifend, eine Himmelsmacht. Ein Geschenk des Himmels.
Darum geht es an Weihnachten. Gott ist Mensch geworden — weil er die Menschen so liebt, erzählt das Evangelium. Oft geht die Liebe verschlungene Wege. So war es auch bei Melanie und Mario. Beim Weihnachtskonzert der Musikschule (ausgerechnet) vor zwei Jahren war sie ihm zum ersten Mal aufgefallen. Der Biologisch-Technische Assistent der Firma Qiagen war als Brandwache der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadthalle. Er sah die schicke Musiklehrerin hinter der Bühne — von hinten: „Sie hat sich umgedreht und gelächelt. Das war grandios.“ Und während er überlegte, wie er sie ansprechen könnte — war sie schon weg. Die Weihnachtskonzerte der Musikschule waren damals auf zwei Tage verteilt. Am zweiten Tag kam Mario Hilker etwas abgehetzt in die Stadthalle. Weil er sich zuvor noch mit seinen Kameraden um einen Wohnungsbrand hatte kümmern müssen.
Auch Melanie Hunger war inzwischen nicht entgangen, dass der schlanke Feuerwehrmann sie immerzu anschaute: „Ich fand ihn irgendwie süß. Wir haben uns oft angeblickt, aber kein Wort miteinander gesprochen.“ Der Blickwechsel muss sehr intensiv gewesen sein. Denn Melanis Mutter fragte irgendwann ihre Tochter: „Ist da was mit dir und diesem Feuerwehrmann?“ Melanie hoffte, dass ihr Mario seine Handynummer zustecken würde. Dann war er weg — aber sie hatte keine Nummer.
Mario hatte inzwischen herausgefunden, wer die schöne Unbekannte war. Noch am selben Abend schickte er ihr über Facebook eine Nachricht: „X-Mal am Tag habe ich nachgeschaut. Kein Gelesen-Häkchen und keine Reaktion von ihr.“ Was Mario nicht wusste: Auch Melanie suchte nach ihm. „Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf.“
Bei Facebook fand sie schließlich einen Feuerwehr-Kameraden, auf dessen Freundschaftsliste Mario auftauchte. Nach langem Überlegen schickte sie ihm eine Freundschaftsanfrage. Das war eine Woche nach Marios Nachricht. „Wie komme ich zu der Ehre?“, schrieb der zurück und fragte sich: „Warum antwortet sie nicht auf meine Nachricht?“ „Was für ein Blödmann“, ärgerte sich hingegen Melanie: „Auf so was Blödes reagiere ich nicht.“ Dann fand sie zufällig seine sieben Tage alte Nachricht auf ihrem Facebook-Konto. Und das Missverständnis löste sich auf. „Erst haben wir uns viel geschrieben, dann getroffen und seit dem zweiten Weihnachtstag 2014 sind wir zusammen.“