Hilden Christen in Hilden wollen fürs Klima fasten

Hilden. · Ökumenischer Arbeitskreis lädt ein, nachzudenken, wie die Schöpfung bewahrt wird.

Brauchen wir wirklich alles, was wir so verbrauchen? Darum geht es bei der Aktion „Klimafasten 2020“.

Foto: Haus kirchlicher Dienste

Der Karneval ist vorbei, heute beginnt die Fastenzeit.So viel du brauchst” haben die Gemeindemitglieder ihre Aktion „Klimafasten“ überschrieben. Das Begleitheft liegt in allen evangelischen und katholischen Gemeindehäusern aus oder ist im Internet unter zu finden. Das Programm lädt dazu ein, sich jede Woche bewusst mit einem Thema zu beschäftigen.

Um „Entrümpeln und entschleunigen“ geht es am 26. Februar, 11. und 25. März: Unsere Welt des exponentiellen Wirtschaftswachstums ist mit der Zerstörung der Ökosphäre und der Verfestigung extremer sozialer Ungleichheiten offensichtlich an der Grenze des Tragbaren angelangt. Daniel Viebach lädt die Teilnehmer ein, mit ihm über eine „Postwachstumsökonomie“ nachzudenken. Sie umreißt eine genügsame, ökologisch verträglichere Art zu leben und zu wirtschaften als Grundlage einer nachhaltigen Gesellschaft. In ihrem Kern steht eine „Kultur des Genug“, die dem Einzelnen Entlastung, Zeitwohlstand und Selbstwirksamkeit eröffnen kann.

Beim Werkstattgespräche „Welt im Wandel” am 14. März um 14 Uhr geht es um Wandel. Wie geht Wandel? Theoretisch und ganz konkret. Ein gemeinsames Suchen mit Video-Inspirationen vom Online Summit der Pioneers of change. Permakultur praktisch ist das Thema am 14. März um 10 Uhr: An diesem Tag bauen die Teilnehmer gemeinsam ein Element im neu entstehenden Permakulturgarten rund um das Diakonie-Haus im Süden. Dabei bekommen die Teilnehmer Einblicke in die Praxis der Permakultur, die auch im eigenen Garten weiterhelfen können.

Inge Niewerth (vorne) hat sich im vergangenen Jahr „Zeit für ein plastikfreies Leben“ genommen. Sie und ihre Mitstreiter hoffen, dass sich viele Mitmenschen für die Aktion interessieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wie kann nachhaltige Mobilität aus ökologisch-ökonomischer Perspektive aussehen, fragt Helmut Federmann am 17. März um 19 Uhr. Das einseitig propagierte Bild eines unbegrenzten „Motorisierten Individuellen Verkehrs“ kollidiert mit den Forderungen zu nachhaltigerer Gestaltung unserer Lebensstile. Aber auch im überfüllten Zug, der plötzlich stehen bleibt und uns am Fortkommen hindert, kommen uns vielleicht allmählich Zweifel an unserer gängigen und seit Jahrzehnten eingefahrenen Vorstellung über die Art und Weise wie wir verkehren. In diesem Vortrag sollen neue und geänderte Sichtweisen auf unser tägliches Mobiltätsverhalten, seine Voraussetzungen und Folgen, veranschaulicht und Alternativen für die Zukunft aufgezeigt werden.

Hilden ist im Vergleich
eine Stadt der kurzen Wege

Lutz Groll ist stellvertretender Leiter des Planungsamtes der Stadt und der Nahverkehrsexperte im Rathaus. Am 24. und am 31. März jeweils um 19 Uhr spricht er über Mobilität in Hilden heute und morgen. Von der Stadtmitte bis an den Stadtrand sind es nicht mehr als drei Kilometer. Dennoch werden in Hilden viele Wege mit dem Auto zurückgelegt. Warum? Andererseits gibt es in Hilden immer mehr Menschen, die – auch aus ökologischen Motiven – mit dem Rad oder dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind. Die Kommunalpolitik bewegt aber in erster Linie der Autoverkehr. Warum? In dieser zweiteiligen Veranstaltung soll die Mobilität in Hilden in den Blick genommen und diskutiert werden. Mit welchen Rahmenbedingungen haben wir es zu tun? Was für Alternativen sind möglich? Und vielleicht gelingt es – auch mit Blick auf die Kommunalwahl im September – konkrete Vorschläge zu entwickeln, wie Mobilität in Hilden in Zukunft gestaltet werden kann. Anmeldung unter Telefon 02103/53948.