Die Jazz-Stadt Hilden festigt ihren guten Ruf
Beim Abschlusskonzert des „Vocaljazz“-Workshops begeistern Teilnehmer und Dozenten ihr Publikum.
Hilden. „Hilden hat sich inzwischen einen sehr guten Ruf als Jazz-Stadt erworben. Peter Baumgärtner, der musikalische Leiter der Hildener Jazztage, hat damit begonnen. Ich bin über ihn dazugekommen.
Und wir bauen munter weiter an der Jazz-Stadt“, sagt Axel Fischbacher. Der Gitarrist organisiert in Hilden den Blue Monday und die „Summer Jazz“-Workshops. „Mir redet keiner rein, man lässt mich in Ruhe arbeiten“, lobt er Kulturamt und Stadtmarketing.
Sein neuestes Projekt ist der „New Year Vocaljazz“. Dass gut gemachte Jazzmusik auch in einer Turnhalle wunderbar klingen kann, haben am Samstagabend die 25 Teilnehmer des Workshops und ihre Dozenten beim öffentlichen Abschlusskonzert eindrücklich bewiesen. Ihr gemeinsam erarbeitetes Repertoire stellten sie vor und begeisterten ihr Publikum restlos.
Mit dem Song „Fly me to the Moon“ eröffnete der Chor den Konzertabend, der den Schlusspunkt unter den viertägigen Workshop im Institut für öffentliche Verwaltung (Haus Kolksbruch) setzte. Nach dem gemeinsamen Auftritt sangen die drei Dozenten und anschließend jeder Teilnehmer ein selbst gewähltes Lied. Begleitet wurden die Jazzsänger von einer hochkarätigen Profiband.
Als Ableger seiner Veranstaltungsreihe „Summer Jazz“ im August an gleicher Stelle bezeichnet Organisator Axel Fischbacher diesen Workshop, der jetzt zum zweiten Mal stattfand. „Ich habe gemerkt, dass es gerechter ist, wenn man Instrumentalisten und Sänger getrennt unterrichtet“, sagt er. Denn dem Gesang gebühre eine besondere Rolle in der Jazzmusik. Es sei eben Musik pur — und die ursprünglichste Form des Musizierens.
Aus fast schon professionellen Sängerinnen, die sich beim Workshop weiterbilden wollen, und absoluten Anfängern setzte sich der Kurs zusammen. „Das könnte man für ein Manko halten, ist es aber nicht“, machte der Initiator deutlich und erklärt: „Es entsteht so eine unterstützende Solidarität, und davon profitieren beide Seiten. An jedem der Workshop-Abende haben sich die Teilnehmer zudem in der Kneipe hier im Haus zu einer Jam-Session getroffen. Das finde ich super.“
Fischbacher ist mit dem Erfolg zufrieden. Bedauerlich sei allerdings, dass das Singen eher als Frauensache angesehen werde, und sich im Gegenzug bei den Workshops der Instrumentalisten deutlich mehr Männer einfinden. „Das ist immer noch ein Verhältnis eins zu vier“, zeigt ihm die Erfahrung.
Mit Inga Lühning, Elisabeth Lohninger und Manfred Billmann seien Dozenten ausgewählt worden, die Unterricht auf höchstem Niveau garantieren würden. Zum praktischen komme zudem ein theoretischer Teil. Der Hildener Schlagzeuger Ulf Stricker hielt einen Vortrag über Rhythmiklehre, Fischbacher sprach über Musiktheorie, und Martin Ernst stellte vor, wie Sänger arbeiten, die keine Stars sind.