Offene Stellen bei der Stadt Wer macht den Job?

Hilden · Das Kinderparlament sucht einen Begleiter: Aktuell läuft eine Ausschreibung für eine pädagogische Fachkraft. Erst wenn diese gefunden ist, kann der politische Nachwuchs wieder mit voller Kraft für die Belange der Jüngsten eintreten.

Die Sitzungen des Kinderparlamentes werden von einer pädagogischen Fachkraft begleitet. Diese wird zurzeit gesucht – doch das ist nicht die einzige vakante Stelle.

Foto: Stadt Hilden

Das liest sich doch eigentlich ziemlich vielversprechend: Die Stadt Hilden sucht einen Menschen, der das Kinderparlament begleitet. Die Ausschreibung richtet sich an Personen, die einen Abschluss in Sozialpädagogik oder Sozialarbeit besitzen. Die Stelle ist unbefristet und kann in Voll- oder auf Wunsch auch in Teilzeit ausgeübt werden. Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Sozialarbeit im offenen Ganztag des Grundschulverbandes Beethovenstraße. Die Begleitung des Kinderparlamentes ist also nur ein Teil der Aufgaben, die Bewerber zu leisten haben.

Tatsächlich ist diese Stelle bereits seit Monaten ausgeschrieben und damit ruhe auch das Kinderparlament in großen Teilen, bestätigt die Stadt auf Anfrage. Offensichtlich sucht die Stadt Hilden nicht nur nach Sozialarbeitern. Schwierig zu rekrutieren seien derzeit Erzieher, Notfallsanitäter und Beschäftigte, die als Rüstzeug für ihre Aufgaben bei der Stadt Hilden ein technisches Studium mitbringen müssen. In der Verwaltung können Stellen in der Regel durch eigene Auszubildende besetzt werden, doch je nach Attraktivität des ausgeschriebenen Tätigkeitsfeldes sei auch hier nicht immer eine große Auswahl an geeigneten Kandidaten vorhanden, stellt die Stadt auf Anfrage fest.

Tatsächlich aber sei die Nachfrage nach einer Karriere bei der Stadt weitaus größer als der Bedarf, teilt das Büro des Bürgermeisters mit. Jährlich seien 140 bis 150 Positionen zu besetzen. Die Zahl der Bewerbungen schwanke jährlich zwischen 2500 und 3500. Dazu schreibt das Büro: „Bei der Besetzung der Stellen hat die Stadt den Grundsatz der Bestenauslese anzuwenden.“ Bewerber müssen daher zunächst die internen Standards an Fach- und Schlüsselkompetenzen erfüllen und dann unter den Bewerbern, die diese erfüllen, am besten geeignet sein.

Auch Quereinsteiger haben
gute Chancen bei der Stadt

Aber auch Quereinsteiger haben Chancen. Es wurden Programme entwickelt, bei denen die Kandidaten sozusagen „on the Job“ lernen. Es handelt sich hierbei um eine verstärkte Einarbeitung, die auch durch Lehrgänge ergänzt werden kann. Wer als Quereinsteiger eine Karriere im mittleren Dienst anstrebt, bringt neben einer kaufmännischen Ausbildung mindestens drei Jahre Berufserfahrung mit. Eine solche Stelle bei der Stadt ist zunächst auf zwei Jahre befristet. In der Regel würden sich diese Mitarbeiter im Laufe dieser Zeit erfolgreich auf intern ausgeschriebene Stellen bewerben und bei der Stadt tätig bleiben, heißt es dazu aus dem Haupt- und Personalamt. Und weiter: „Wir bekommen richtig viele gute Bewerbungen von Quereinsteigern.“ Welches Bewerbungsverfahren sie zur Gewinnung neuer Mitarbeiter einsetzen, liege in Deutschland grundsätzlich in der Entscheidungsgewalt der Kommunen, teilt die Stadt mit.

Bereits angelaufen ist das Auswahlverfahren für die Ausbildungsplätze ab dem 1. September und das auch schon vor dem Schulabschluss der Bewerber. Typisch wäre dieser Weg: Abiturienten des Jahrgangs 2024 bewarben sich im vergangenen Jahr mit einem aktuellen Zeugnis und reichen das Reifezeugnis in den kommenden Wochen nach. Aktuell gibt es aber immer noch Ausbildungsplätze, für die es offensichtlich an Kandidaten fehlt. Gesucht wird bis zum 30. April eine Person für eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Ebenfalls bis Ende dieses Monats ausgeschrieben sind ein duales Bachelor-Studium in Betriebswirtschaftslehre und ein weiteres in Verwaltungsinformatik.

Letztere Ausbildung wird mit mehr als 1400 Euro brutto besoldet und dauert drei Jahre. Bewerber verfügen über Abitur oder Fachhochschulreife. Sie sind Staatsbürger eines EU-Landes und haben nach den Statuten des Landesbeamtengesetzes bis zum Abschluss der Ausbildung das 42. Lebensjahr noch nicht vollendet. Bei Behinderungen gibt es eine Frist bis zum 45. Lebensjahr.

Die vakanten Stellen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadt Hilden im Vergleich zu anderen ähnlich großen Städten durchaus viele Mitarbeiter beschäftigt. Ende vergangenen Jahres waren es 1139 Personen, 66 ehrenamtlich Tätige mitgezählt.