Hilden Das Hildener Dorotheenviertel feiert mit dem „Zirkus Trau dich“

Hilden. · Graf-Recke-Stiftung lud ein zum Sommerfest an der Horster Allee.

Beate Thewes, Dimitra Georgiou (v.l. beide Graf-Recke Stiftung) und Florian (12) machten auf der Bühne Stimmung mit der Trommelformation.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einem Gottesdienst beginnt am Samstagmittag das Sommerfest im Hildener Dorotheenviertel an der Horster Allee. Anschließend schwärmen die Besucher aus, um das umfangreiche Angebot an Informations- und Spielständen in Augenschein zu nehmen. Passend zum Motto „Zirkus Trau Dich“ macht Bürgermeisterin Birgit Alkenings Mut: „Um Hilfe zu bitten, ist manchmal mutiger, als alleine zu kämpfen.“

Die achtjährige Lenia lässt sich das nicht zweimal sagen und versucht sich couragiert an einem Rollstuhl-Parcours. „Ich wollte mal ausprobieren, wie schwierig es ist, mit dem Rollstuhl zu fahren“, erzählt sie nachher. Und mich interessiert, ob man aus dem Rollstuhl heraus noch einen Fahrplan lesen kann oder ob der zu hoch hängt.“ Mit dem Manövrieren hat Lenia so ihre Probleme und ist am Ende froh, dass sie auf das Gefährt nicht angewiesen ist. „Mit dem Rolli kann man nicht spielen, tanzen und toben.“ Das genießt sie selbst mit ihren beiden Schwestern und ihrer Mutter jetzt umso mehr: „Ich möchte auf die Hüpfburg. Nein, doch lieber zum Ponyreiten.“

Lächeln und Weitermachen
als Rezept für Missgeschicke

Auf der Wiese hinter der Bühne üben die Cheerleader des Haaner Turnvereins noch einmal ihre Schritte für den großen Auftritt. Jessica Joppig ist mit drei Gruppen angereist. Ob sie Lampenfieber haben? „Nein, wir sind ja schon seit vielen Jahren dabei“, verraten die Mädchen. Ein Rezept für Missgeschicke haben sie auch: „Lächeln und weitermachen.“

Bei mehr als 30 Grad sind Abkühlungen aller Art begehrt: Vor dem Eisstand hat sich eine Schlange gebildet. Die Hüpfburg mit Wasserrutsche ist nicht nur bei den Kindern der Renner. Wenige Meter weiter geht es in rund zwei Meter großen Bällen auf das Wasser. Reinklettern, aufblasen, loslaufen. Andere Besucher, darunter viele Familien, versuchen sich im Kühemelken, beim Bullenreiten, Hau-den-Lukas oder flechten etwas weniger schweißtreibend Freundschaftsbändchen.

Viele Besucher haben eine besondere Verbindung zur Graf-Recke-Stiftung: „Wir kommen regelmäßig hierher“, sagt Holger Herrmann, der mit seiner Frau auf den Auftritt von Tochter Monique wartet. „Mein Vater war in einem der Häuser in Pflege. Deshalb ist meiner Tochter die Teilnahme hier sehr wichtig.“ Im Dorotheenviertel Hilden befinden sich drei Senioreneinrichtungen, darunter ein Fachangebot für schwer an Demenz erkrankte Menschen sowie Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, darunter eine Pferdekoppel zur therapeutischen Unterstützung etwa von traumatisierten Kindern.

Geschäftstüchtig zeigt sich am Samstag Kristina Lefen. Wochenlang hat sich die Schule der Graf-Recke-Stiftung auf den Tag vorbereitet: „Wir haben Taschen gebatikt, Badesalz hergestellt, Johannisbeeressig und Holundersirup hergestellt.“ Besonders gefragt sind die Kräutertöpfe. „Der Erlös aus dem verkauf geht an Ocean Care, eine Organisation, die sich für den Erhalt der Meere einsetzt.“