E-Ladesäulen werden an bundesweites Netzwerk angeschlossen
Elektro-Fahrzeuge parken künftig zwei Stunden gratis in Hilden. Die Stadt will weitere E-Tankstellen anschaffen. Fördermittel sind beantragt.
Hilden. Wer an den E-Säulen der Stadtwerke tanken will, braucht einen Zugang. Das kann dieser Tage schwierig werden. Diese Erfahrung musste jetzt Svenja Wolfertz aus Haan machen. Sie wollte ihren elektrischen Renault Twizy an der Robert-Gies-Straße auftanken. Das funktionierte plötzlich nicht mehr.
„Wir schließen uns gerade einem bundesweiten Dienstleister-Ladenetz an“, bat Oliver Schläbitz, Vertriebsleiter der Stadtwerke, um Verständnis. Die Firma betreut in Deutschland rund 140 Stadtwerke. Die Stadtwerke Hilden bekommen so auch Zugriff auf ein Bezahlsystem — und die Stadtwerke-Kunden bundesweit Zugriff auf mehr E-Tankstellen. Svenja Wolfertz half das im Moment nicht weiter. Schläbitz bot ihr an, direkt auf dem Kundenparkplatz der Stadtwerke Strom zu tanken: „Da funktioniert das auch ohne Karte.“ Die junge Frau nahm das Angebot an. In einigen Tagen soll alles umgestellt und wieder funktionstüchtig sein.
Vor zwei Jahren hat die Stadtverwaltung das erste Elektro-Auto angeschafft. Der E-Golf ist geleast und hat laut ADAC-Test eine Reichweite von 145 Kilometern. Der E-Golf wird nicht nur von Bürgermeisterin Birgit Alkenings, sondern auch von anderen Rathaus-Mitarbeitern gefahren. Sie legen meist nur kurze Strecken innerhalb der Stadt zurück. „Für innerstädtische Einsätze ist der E-Golf super“, berichtet Bürgermeisterteam-Leiter Roland Becker: „Ist es kalt oder der Wagen voll besetzt, geht die Reichweite jedoch erheblich zurück.“
Bei Neuanschaffungen für den Fuhrpark will die Verwaltung künftig aufzeigen, ob es dafür Elektro-Alternativen gibt (bei Müllwagen und schweren Lastern ist das nicht der Fall) und was sie im Vergleich mit konventionellen Antrieben kosten würden. Elektro-Fahrzeuge mit E-Kennzeichen dürfen auf kommunalen Plätzen in Hilden bald zwei Stunden gratis parken.
Neben der Bäckerei Schüren am Mühlenbachweg und dem Discounter Aldi an der Richrather Straße 126 betreiben die Stadtwerke neun Ladesäulen für E-Mobile im Stadtgebiet. Sechs weitere sollen folgen: Am Lindenplatz 19 (eine Schnell- und zwei Normalladesäulen), Hildorado-Parkplatz Grünstraße 2, Am Feuerwehrhaus, Nordmarkt, Heinrich-Hertz-Straße 8 und Giesenheide. Dahinter steht allerdings noch ein Fragezeichen. Die Ladesäulen sind vergleichsweise teuer (rund 10 000 Euro). Deshalb haben die Stadtwerke Fördermittel beantragt — entschieden wurde darüber noch nicht.