Ein neuer Gewerbepark entsteht in Hilden

Bungert will sein Gelände mit der Tennis- und Golf-Ranch zur Verfügung stellen.

Hilden. Der Projektentwickler LogProject Development aus Langenfeld will im Bereich zwischen Nordring, A 46 und der Verlängerung der Gerresheimer Straße einen neuen Gewerbepark anlegen. Mit dem Betreiber der Bungert Tennis- und Golf-Ranch sowie einem Grundeigentümer habe man sich geeinigt, teilen die Geschäftsführer Ronny Connerth-Dietsch und Maik Bettentrop mit. Das würde das Aus für die „Sandbar“ bedeuten. Das Gelände des Schnellrestaurants McDonald‘s ist von den Plänen nicht betroffen. Die Politik berät das Vorhaben erstmals im Stadtentwicklungsausschuss morgen. Die RP klärt die wichtigsten Fragen.

Wem gehören die Flächen? Bebaut werden sollen rund 82 000 Quadratmeter. Der größte Teil gehört der Stadt Hilden. Sie hat einen Teil der Fläche verpachtet, einen anderen in Erbbau an die Firma Bungert vergeben. Der Vertrag läuft bis 2041. Ein Teil der Fläche befindet sich im Eigentum Dritter. Die Verwaltung schlägt vor, die städtischen Grundstücke zu verkaufen.

Warum werden dort keine Wohnungen gebaut? Dafür ist der Straßenlärm von der Autobahn 46, dem Westring und der Gerresheimer Straße zu laut.

Was ist geplant? „Wir konzentrieren uns unter anderem auf die Umnutzung von alten, nicht mehr genutzten Industrie-Brachen sowie Nutzungen, die nicht mehr effizient und zukunftsträchtig zu bewirtschaften wären“, erläutert Logproject-Geschäftsführer Maik Bettentrup: „Wir planen in Langenfeld ein vergleichbares Projekt (an der Ecke Winkelsweg/Schneiderstraße) wie in Hilden.“ Die Region sei sehr gesund, Unternehmen fragten nach Raum für Expansion. In Hilden will LogProject Development rund 41 Millionen Euro investieren. Eine kompakte Immobilie mit kleinteiligen, flexibel kombinierbaren Gewerbe- (2000 bis 4200 Quadratmeter) und Büro-Einheiten (300 bis 3100 Quadratmeter) sowie 245 Parkplätzen. Die Zufahrt soll so bleiben. Das Unternehmen hofft, damit Platz für rund 17 Unternehmen und 300 bis 400 neue Arbeitsplätze in Hilden zu schaffen.

Was für Firmen sollen dort einziehen? „Wir werden Speditionen und großflächigen Einzelhandel dort ausschließen“, sagt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. Die Stadt kann das vertraglich festschreiben. Der Investor denkt bei den Mietern an Handwerk, Labore, Verwaltung und Vertrieb, Montage von Elektrotechnik, Wartung von Geräten sowie Reparatur von Retouren und Distribution.

Wie sieht das Planungsrecht aus? Das Gebiet ist ein Sondergebiet mit gewerblicher Sport- und Freizeitnutzung. Das müsste in Gewerbegebiet geändert werden. Der neue, gerade in Kraft getretene Regionalplan steht dem nicht im Wege.

Warum spricht sich die Verwaltungsspitze für das Vorhaben aus? Weil das Gelände wegen der guten Verkehrsanbindung für einen Gewerbepark ideal sei, sagt Norbert Danscheidt, Dezernent für Wirtschaftsförderung. Außerdem verspreche es 300 bis 400 neue Arbeitsplätze für die Stadt.

Warum entwickelt die Stadt den Gewerbepark nicht selbst? „Wir entwickeln keine Immobilien, sondern Gewerbegebiete“, erläutert Danscheidt. Für die Entwicklung und spätere Veräußerung von Gewerbeparks fehlt der Stadt auch das nötige Know-how. Die Kommune habe gute Erfahrungen damit gemacht, dies ausgewiesenen Experten zu überlassen. Das zeige das Beispiel des Gewerbeparks-Süd oder des Itterparks. Danscheidt: „Der Vorhabenträger erschließt das Gebiet auf eigene Kosten und finanziert damit das Projekt auf eigenes Risiko vor.“

Wie geht es jetzt weiter? Die Verwaltung schlägt vor, einen vorhabenenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Das bedeutet: Die Öffentlichkeit muss beteiligt und ein Umweltbericht angefertigt werden. Ob überhaupt ein Verfahren eingeleitet wird, entscheidet der Stadtentwicklungsausschuss morgen. Wenn ja, muss der Wirtschaftsausschuss am 13. Juni entscheiden, ob die Stadt ihre Grundstücke zur Verfügung stellt. Wenn es dafür eine Mehrheit gibt, könnte die Politik am 20. Juni den „Aufstellungsbeschluss“ fassen. Baubeginn wäre frühestens 2020 — wegen des äußerst komplexen Bebauungsplan-Verfahrens.