Haan Haaner studiert online in den USA
Haan. · Der 19-jährige Elias Eichhorn möchte sobald wie möglich wieder nach Amerika reisen.
Als in Deutschland schon überall die Alarmglocken schrillten, war Elias Eichhorn in den USA quasi noch fast ahnungslos. Das Coronavirus war zwar auch an der Universität in Kansas City, wo der Haaner Elias Eichhorn momentan „Business-Administration und Management“ studiert, Gesprächsthema – aber nur eines von vielen.
„Ich hatte Spring Break – also eine Woche Frühlingsferien – und mit sieben Freunden zusammen ein abgeschiedenes Häuschen in den Rocky Mountains gemietet“, erinnert sich Elias Eichhorn. „Dort waren wir fast komplett ohne Außenkontakte, sind viel gewandert, haben aber auch so gut wie keine Nachrichten verfolgt.“
Im Nachhinein sagt der Student: „Ich denke, wir haben echt Glück gehabt.“ Denn vor dem Urlaub habe die amerikanische Öffentlichkeit das Corona-Thema nicht besonders stark aufgegriffen – nach dem Urlaub wiederum wurden plötzlich reihenweise die Flüge gestrichen. Mit einer der letzten regulären Maschinen konnte der 19-Jährige die Heimreise antreten. Und hatte durch sein eher zurückgezogenes Ferienverhalten auch eine Ansteckung vermeiden können. Erst später sah er im Fernsehen die Studentenpartys am Strand von Miami Florida, bei denen dem Virus geradezu Tür und Tor geöffnet worden waren.
Jetzt studiert er von Zuhause aus – auch in Haan, wo Elias gemeinsam mit seinen Eltern lebt, ist das tatsächlich möglich, wie er berichtet: „An unserer Universität in Kansas City sind ohnehin viele Seminare online besuchbar. Den Rest jetzt auch daraufhin umzustellen, hat mehr oder weniger problemlos funktioniert.”
Und sein Trainer habe ihm einen strikten Trainingsplan mit Jogging und Kraftübungen daheim verordnet, denn das Fitnessstudio könne man momentan ja auch nicht mehr besuchen.
Seit einem Jahr studiert Elias Eichhorn in den Vereinigten Staaten. Er hat ein Sportstipendium, spielt Fußball im Universitäts-Team. „In der Jugend habe ich bei Bayer Leverkusen gespielt“, erzählt der Torwart. Doch ihm sei irgendwann klar geworden, dass es mit dem Profifußball als Lebensunterhalt vermutlich nichts werden würde. Ein Sportstipendium für die USA war da genau zur richtigen Zeit die richtige Chance.
Auf vier Jahre ist das ganze angelegt, und Eichhorn hofft gerade in diesen Ostertagen, dass er bald auch wieder Präsenz an seiner Hochschule zeigen kann. Das Gefühl der Vielfalt und Zusammengehörigkeit sei in Kansas City ein ganz besonderes. „Bei uns sind gerade im Bereich Fußball viele Studenten aus anderen Ländern wie etwa Brasilien, Chile oder Kenia“, erzählt der 19-jährige Haaner, der sich schon jetzt darauf freut, über kurz oder lang wieder mit ihnen zusammen sein zu dürfen. „Ich hoffe sehr“, sagt Elias Eichhorn, „dass niemandem etwas passiert und wir uns alle gesund wiedersehen werden.“