Engagement für die Awo: Mehr als Skat und Handarbeit
Gut 50 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich für die Awo in Haan. Sie sorgen dafür, dass die Besucher dort täglich viel erwarten dürfen.
Haan. Zustimmend nicken die Frauen und Männer, die am Mittwoch in den Räumen des Awo-Treffs an der Breidenhofer Straße zusammengekommen sind. „Die Awo braucht noch mehr Ehrenamtliche“, darüber sind sie sich einig. Zusammen sind sie mehr als 50, die ohne Bezahlung, aber mit Engagement und Spaß dafür sorgen, dass die Awo mehr anbieten kann als Skatrunden und Handarbeitskreise.
Karl-Heinz Küllenberg (71) beispielsweise fährt ein- bis zweimal im Monat den Kleinbus zum Thermalbad nach Burscheid und organisiert die „Minitippeltouren“, kleine Wanderungen in der Umgebung inklusive Einkehr. Rolf Esch bringt den Haanern die Domstadt Köln näher und bietet ab Juli auch Ganztagesfahrten an.
Günter Berg (77) und seine Frau sind bei der Eröffnung des Awo-Hauses vor zwölf Jahren auf die Einrichtung aufmerksam geworden. Heute leitet der 77-Jährige die Awo-Band mit ihren sechs Musikern und hilft auch als Fahrer aus, während Ingeborg Berg (73) anfangs eigentlich nur die Hardangerstickerei in der Awo erlernen wollte.
„Ich wurde in der Gruppe toll aufgenommen“, erinnert sie sich. Heute leitet sie das Gedächtnistraining, engagiert sich im Handarbeitskreis, der Kreativgruppe und im Vorstand.
„Unsere Ehrenamtlichen übernehmen hier auch Verantwortung, das schafft Zufriedenheit“, sagt Frieder Angern, der seit 16 Jahren dem Awo-Ortsverein Haan vorsitzt — ehrenamtlich versteht sich.
Auch die Eheleute Ingeborg (75) und Friedhelm Eggert erfreuen sich an der Arbeit für die Awo und ihre Besucher. Der 76-Jährige singt in der Band, seine Frau springt immer da ein, wo sie gebraucht wird. „Uns gefällt es hier sehr gut“, versichern sie. „Unser Kalender ist voll, darin stehen mehr Awo- als private Termine.“
Heinz Gumpert (66) kauft für den Treff ein und hat sich zum Revisor des Ortsvereins wählen lassen, Elke Kuhlenbach (71) engagiert sich im Demenzcafé sowie in der Kegelgruppe und ist für den Garten hinterm Haus verantwortlich.
Marika Eicker (70) ist neunfache Oma, aber immer zur Stelle, wenn die Leiterin des Treffs, Margit Thomas, sie braucht. „Die Awo ist meine zweite Heimat“, sagt die 70-Jährige. „Ich bin fast immer hier.“
Geburtstagsfeiern für die Mitglieder, Vorträge Singgruppe, Ausflüge, Wanderungen, Beratungen und vieles mehr gehören heute zum Angebot des Awo-Treffs.
„Hier kann sich jeder einbringen, wir sind da total offen“, sagt Margit Thomas und wirbt um neue Mitstreiter, die sich ganz nach ihren Wünschen, Vorlieben und ihrer Zeit einbringen können. „Wir stellen uns auf jeden ein, und wer mit einer ganz neuen Idee kommt ist herzlich willkommen.“
Denn noch ist das Team nicht komplett. „Wir bräuchten beispielsweise jemanden, der hier morgens den Telefondienst übernimmt, die zahlreichen Anfragen kompetent beantwortet und damit unsere hauptamtlichen Mitarbeiter entlastet“, sagt Angern.
Auch weitere Wanderführer, eine Küchenfee, Verstärkung für die Awo-Band und eine Art Hausmeister, „der auch mal anpacken kann“, werden gesucht. Frieder Angern: „Leider gibt es in Haan noch keine Ehrenamtsbörse. Es wäre toll, wenn es auch hier so eine zentrale Anlaufstelle gäbe.“