Haan Erlebnisort Kirche: Für die ganze Familie
Haan · Unter dem Motto „Familie, vielseitig gedacht“ steigt die evangelische Kirchengemeinde in ein neues Gottesdienstkonzept ein.
„Kirche Kunterbunt“ lautet das neue Gottesdienstformat der Evangelischen Kirchengemeinde Haan. Das neuartige Konzept soll den Anreiz schaffen, noch mehr Menschen mit dem Treffpunkt Kirche vertraut zu machen. „Mit dem Wegfall des Kinderbibelmorgens und des Mitmach-Gottesdienstes musste eine neue Idee her“, erklärt Gemeindemanagerin Sarah Weidner, die ergänzt, dass das Konzept nicht neu sei. „Es stammt ursprünglich aus England, wurde dann aber unter dem Namen Kirche Kunterbunt für Deutschland adaptiert.“
Anders als bei den bisherigen Gottesdiensten sollen sich die Gemeindemitglieder und Besucher selbst einbringen können. Dafür stehen verschiedene Stationen zur Verfügung. „Zunächst wird es eine gemeinsame Eröffnung in der Kirche geben, danach sind die Stationen im Haus an der Kirche verteilt“, verrät Pfarrer Christian Dörr, der sich besonders über den Schaffungsprozess des neuen Formates freut. „20 Personen, im Alter von 13 bis Mitte 50, haben sich an der Ausarbeitung beteiligt und es sind wirklich ganz kreative und tolle Ideen entwickelt worden.“
Das neue Gottesdienstformat soll schließlich jede Generation ansprechen. Es soll Kinder und Jugendliche ebenso abholen, wie Senioren. Paare, Freunde oder Alleinstehende dürfen sich gleichermaßen herzlich willkommen fühlen. „Unser Oberthema ist die Familie und deren Vielseitigkeit. Familie, das können aber auch Freunde sein. Daher haben wir uns ganz bewusst nicht für den Begriff Familienkirche entschieden“, meint Sarah Weidner.
Der erste Gottesdienst unter kunterbunter Flagge findet bereits am Sonntag, 5. März, ab 11 Uhr statt. Nach einer rund 15-minütigen Begrüßung können sich die Anwesenden an die Stationen begeben. „Da ist dann für jeden was dabei. Mal wird es sportlich, mal kreativ oder auch eher still. So thematisiert eine Station beispielsweise den Begriff Familie im biblischen Sinne und zieht Parallelen zur Arche Noah. Man muss dann vor Ort Fragen beantworten“, verrät Pfarrer Dörr, der aber noch nicht zu viel verraten möchte. „Jede Station schließt mit einem Fazit ab, dass man für sich selbst herausarbeiten soll.“
Zwei bis drei Stationen sollen in der freien Zeiteinteilung absolviert werden können. Insgesamt wird es jedoch fünf Stationen geben. „Uns ist bewusst, dass man nicht alles in der Zeit schafft. Aber das ist auch nicht das Ziel“, versichert Sarah Weidner, die sich erstmal auf den Anfang freut. „Wir sind ganz frei in unserer Entfaltung. Wir sind auch offen dafür, das Konzept zu verändern, wenn wir merken, dass wir Fehler gemacht haben. Alles ist ein offener Prozess und wir sind natürlich auch dankbar für Feedback.“
Zum Ende des offenen Gottesdienstes sollen sich alle Teilnehmer zu einem Abschlussgebet in der Kirche einfinden. Auch die einzelnen Stationsfazite werden gemeinsam im Kirchenraum besprochen. Abschließend wird es im Haus an der Kirche ein Mittagessensangebot geben. „Auch das soll ein Teil des neuen Konzeptes sein. Wir wollen den Gottesdienst nachhallen lassen, uns im Anschluss austauschen und noch gemeinsam Zeit verbringen“, so Pfarrer Dörr, der sich sicher ist, dass das neue Format gut angenommen werden wird. „Es haben sich so viele engagierte Menschen dafür eingesetzt, dieses Konzept gemeinsam auf die Beine zu stellen.“
Prädikantin Birgit Annighöfer ist besonders von den Ideen der jüngeren Mitglieder des Vorbereitungsteams positiv überrascht. „Da sind so viele spannende Gedanken aus ihnen herausgesprudelt, es war wirklich toll dem zuzuschauen.“