Ermittler finden viele Schwarzhunde
Die im April in Haan beendete Bestandsaufnahme der Tiere hat zahlreiche nicht gemeldete Hunde aufgespürt.
Haan. Ziel der Aktion war es, Steuersündern auf die Spur zu kommen, die ihren Vierbeiner nicht zur Hundesteuer angemeldet haben. Unter diesem Aspekt hat die Hundebestandsaufnahme ihren Zweck, zur Verbesserung der Steuergerechtigkeit beizutragen, erfüllt. Die Stadt Haan hatte ein externes Unternehmen mit der Bestandsaufnahme betraut. Seit Ende 2017 waren an allen Werktagen zwei bis vier Mitarbeiter der beauftragten Firma rund 20 Stunden pro Woche im Stadtgebiet unterwegs. Anfang Februar hatten sie etwa die Hälfte aller geschätzt 12 000 Haushalte besucht.
Nachdem bereits im Vorfeld und während der Bestandsaufnahme überdurchschnittlich viele Hunde neu angemeldet wurden — das berichtete Kämmereileiterin Doris Abel schon im Dezember — , müssen jetzt noch rund 250 abweichende Datensätze aus der Bestandsaufnahme aufgearbeitet werden, teilte Jürgen Simon mit. „Im Vergleich zu den Vorjahren lagen die Anmeldezahlen um rund zehn Prozent höher.“ Neu angemeldet wurden überwiegend Einzel- und Zweithunde. Dritte Hunde seien doch noch die Ausnahme.
„Sollte sich hier im Ergebnis herausstellen, dass Hunde ohne steuerliche Anmeldung gehalten wurden, müssen die betroffenen Hundehalter nicht nur mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung rechnen, sondern auch mit einem Bußgeld für ordnungswidriges Verhalten“, erläuterte Kämmereileiterin Doris Abel das Verfahren. Die rechtzeitige Anmeldung eines Hundes erspare daher Kosten und so manche Unannehmlichkeit. Eine Hundesteuer kann bis zu vier Jahre rückwirkend festgesetzt werden. Aktuell beträgt die Jahressteuer für einen Hund 120 Euro. Werden zwei Hunde gehalten, sind je Tier 144 Euro fällig. Bei drei oder mehr Hunden steigt die Steuer je Vierbeiner auf 168 Euro.
Die Hundesteuerbescheide für etwa 1800 Hundehalter wurden Anfang Juni als sogenannte Dauerbescheide verschickt. Aus Kostengründen entfällt die jährliche Veranlagung und Übersendung einer neuen Hundemarke. Da sorgte zum Teil für Irritationen. Einzelne Hundehalter erkundigten sich in Facebook-Gruppen danach, wie sie die erhaltenen Bescheide denn zu verstehen hätten.
„Die bisherige Marke behält weiterhin ihre Gültigkeit. Ein neuer Bescheid ergeht nur noch, wenn sich an den Besteuerungsgrundlagen Änderungen ergeben“, präzisierte Jürgen Simon. Die Stadt Haan weist darauf hin, dass der Hundehalter für die rechtzeitige Zahlung der Steuer auch in den Folgejahren verantwortlich ist. Um hier keinen Termin zu verpassen, biete es sich an, am Lastschrifteinzugsverfahren teilzunehmen.
Ende 2016, als die Hundezählung beschlossen wurde, waren in der Gartenstadt 1890 Hunde gemeldet. 2011 waren es 1665 Tiere, 2002: 1455 Vierbeiner und 1996: 1264 Fellnasen. Die Tendenz ist seit 20 Jahren weiterhin ansteigend.