EU-Strom-Auktion gewonnen
Bei einer europaweiten Versteigerung stachen die Stadtwerke Hilden fünf Mitbewerber aus.
Die Stadt Hilden hat erstmals einen Stromliefervertrag europaweit versteigert. Die Stadtwerke Hilden machten das günstigste Angebot und erhielten den Zuschlag. „Wir wollten mit der elektronischen Auktion mehr Wettbewerb“, erläutert Ralf Scheib, Leiter des städtischen Gebäudemanagements: „Den haben wir auch bekommen — und einen guten Preis dazu.“
Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider ist zufrieden: „Wir haben bewiesen, dass wir auch in unserer eigenen Stadt wettbewerbsfähig sind.“ Die Stadtwerke hätten sich schon an einigen elektronischen Auktionen beteiligt — und auch gewonnen. Bei dem Deal sei es nicht ums Prestige gegangen, betonte Schneider: „Wir haben eine klare Maxime. Wir bringen nicht Energie und Geld mit. Wir brauchen eine Marge.“
Und die hätten die Stadtwerke Hilden auch bei dem aktuellen Abschluss bekommen, ließ Schneider durchblicken. Warum eine Auktion? Bei den beiden letzten Ausschreibungen vor zwei und vor vier Jahren hatte die Kommune nur ein einziges Angebot bekommen — trotz europaweiter Ausschreibung, erklärt Scheib. Die Stadtwerke Hilden hätten einen guten Preis geboten. Scheib: „Für einen Preisvergleich brauchen wir mehr Angebote.“
Das habe diesmal mit der elektronischen Auktion gut funktioniert. Sechs Unternehmen waren bei der abschließenden Versteigerung dabei. Sie erfahren nicht, wer mitbietet, sondern nur, auf welcher Position sie stehen. Dann können sie ihr Angebot noch einmal korrigieren — aber nur nach unten. Die Kubus Kommunalberatung und Service GmbH in Schwerin hat die Versteigerung durchgeführt. Die Firma gehört kommunalen Spitzenverbänden und kennt sich mit Auktionen aus.
Ausgeschrieben waren 1,8 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, lieferbar von Juli 2015 bis Ende 2017. Das ist nur ein Teil des städtischen Strombedarfs (für zehn städtische Liegenschaften, die über gesonderte Stromzähler verfügen). Die Stadt Hilden verbraucht pro Jahr rund 4,1 Millionen Kilowattstunden. Für Strom (ohne Straßenbeleuchtung) gibt die Kommune in diesem Jahr etwa 905 000 Euro aus.
Was die Stadt pro Kilowattstunde zahlt und künftig zahlen wird, will der Gebäudemanager nicht sagen: „Wir haben einen Sondervertrag mit günstigen Konditionen. Wie günstig, darüber spricht man nicht.“ 3,6 Millionen Kilowattstunden Strom für die nächsten zwei Jahre sind für die Stadtwerke eine „schöne Menge“, meint Schneider. Die Stadtwerke Hilden seien „gut im Markt positioniert“: „Wir leiden nicht so sehr wie andere unter der Energiewende.“