Hilden Hildener haben ein Herz für Obdachlose

Hilden. · Der verstorbene Frank Buchen hatte Winterkleidung für Obdachlose gesammelt.  

Migo inmitten eines Bruchteil seiner gesammelten Spenden. Ob Hundefutter, neu gekaufte Decken oder warme Schuhe, die Menschen zeigen sich überwältigend hilfsbereit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für Migo ist eins ganz klar: Säcke kann er so langsam nicht mehr sehen. „Ich fange ja schon an davon zu träumen“, sagt der Hildener grinsend, während er erneut einige der riesigen und bis obenhin mit Kleidung gefüllten Tüten von draußen in sein Haus schleppt. Seitdem er die Sammelaktion „Frank hilft mit“ – in Erinnerung an seinen verstorbenen Freund – Anfang Oktober gestartet hatte, wird Migo von der Hilfsbereitschaft der Menschen regerecht überschüttet. Kommt er von der Arbeit nach Hause, stehen Säcke vor der Tür, steht er morgens auf, stehen Säcke vor der Tür, insgesamt sind es mittlerweile rund 500.

Es wurden richtig hochwertige Kleidungsstücke gespendet

„Und die Spenden darin sind hauptsächlich richtig hochwertige Sachen“, freut sich Migo und öffnet einen grauen Müllbeutel, „hier, das ist eine richtig fette Jack-Wolfskin-Jacke, die hält richtig schön warm, einfach klasse. Oder hier“- er zieht einen dicken blauen Pullover der Marke Calvin Klein hervor, „ist das nicht toll? Die Leute wollen hier nicht ihren Ramsch loswerden, die wollen tatsächlich richtig helfen.“ Eine ältere Nachbarin kommt vom Einkaufen zurück, winkt Migo fröhlich zu, auch sie ist ganz offensichtlich beeindruckt von der Sammelaktion, die ungeahnte Dimensionen eingenommen hat. „Also mich rührt das sehr“, sagt sie und stellt die schwere Tasche ab, „wenn Migo nicht da ist, dann rufe ich den Leuten auch schon mal vom Fenster aus zu, wo sie die Säcke am Besten hinstellen können.“ Über die Sozialen Medien und die Berichterstattung in lokalen Zeitungen verbreitete sich die Spendenaktion in einer für Migo nach wie vor unglaublichen Geschwindigkeit, an den Kennzeichen der Fahrzeuge, die anhalten und Kleidung bringen sieht er: Die Menschen kommen nicht nur aus Hilden, sie kommen aus Leverkusen, aus Köln, aus Ratingen. „Manche bringen tatsächlich zehn Säcke auf einmal“, weiß Migo und zeigt Fotos von der Sammelaktion auf seinem Rechner. Und von der vor einem Jahr, darauf zu sehen: sein verstorbener Freund Frank, wie er einen Bus mit Säcken belädt, wie er glücklich in die Kamera lacht. „Frank hat das vor drei oder vier Jahren begonnen, letztes Jahr waren es etwa 150 Säcke“, erinnert sich Migo.