Gesamtschule Haan präsentiert erste Erfolge
Die 130 Schüler haben am Wochenende ihren Eltern vorgestellt, was sie erreicht haben.
Haan. Der Schulstart war für die Schulleiterin der neuen Gesamtschule an der Walder Straße, Barbara van der Wielen, keine leichte Tat. Sie hatte die Verantwortung für das Projekt „Du und Ich gleich Wir“, was der Versuch war, in jedem Schulfach durch gezielte Lernmethoden die Gemeinschaft der 130 Schüler direkt am Anfang zu stärken. Die Schwierigkeit lag darin, den geforderten Lehrplan dabei nicht zu vernachlässigen. Die Präsentation begann mit einer Musikdarbietung aller fünf Klassen zusammen in der Aula.
Das Stück war das Ergebnis aus dem Musikunterricht und der Idee, alle Kinder mit Musik zusammenzubringen. Doch die Umsetzung des Mottos erfolgte auch in anderen Fächern und wurde anschließend in den Klassenräumen ausgestellt. So lag der Schwerpunkt beispielsweise in Mathematik auf Diagrammen, die sich mit den unterschiedlichen Lieblingsfarben oder -fächern beschäftigen.
Ein weiteres Beispiel ist in Deutsch die Behandlung eines Buches, in dem ein Kind in eine neue Schule kommt und erst lernen muss, was Gemeinschaft bedeutet. Des Weiteren entstanden in Zusammenarbeit mit dem Künstler Osman Bol Porträts der neun- bis elfjährigen Schüler, die durch die bunten Farben zeigen, dass auch in einer Gemeinschaft Platz für Individualität sein muss. Bol ist ein erfahrener Mann im Umgang mit Schulklassen, mit denen er auch schon lebensgroße Figuren geformt hat. „Die Porträts orientieren sich an der Technik des bekannten Künstlers Andy Warhol. Das Projekt wurde von der Sparkasse Haan mit 2500 Euro unterstützt“, berichtet die Schulleiterin. „Allgemein ist der Start sehr gut gelungen. Wir haben ein tolles Kollegium zusammengestellt und sind mehr als gut besetzt“, erzählt die 61-Jährige, die bereits als frühere Schulleiterin einer Realschule Erfahrung gesammelt hat.
Trotzdem sei es viel Arbeit gewesen. Eine wichtige Unterstützung dabei ist allerdings der Förderverein der Gesamtschule, der durch Spendengelder Kinder aus Familien mit begrenzten finanziellen Mitteln bei Ausflügen oder Sonderanschaffungen unterstützt. „Mit dem Geld haben wir auch teilweise Osman Bol finanziert“, sagt Vorstandsmitglied Martina Batz. „Mitglieder und Spender suchen wir aber immer noch dringend.“ Insgesamt sind auch die Schüler zufrieden mit den ersten Wochen an der neuen Schule. „Es hat wirklich Spaß gemacht mit den neuen Leuten. Und auch das Lernen dabei war in Ordnung“, stellt der elfjährige Julian fest, der stolz seinen Familienstammbaum zeigt, den die Kinder in der Gesellschaftslehre erstellt haben. Wer nun genau so begeistert ist von dem Konzept wie die Kinder selbst, der kann sich auf den 9. Dezember freuen. Dann nämlich öffnet die Schule ihre Türen für Interessierte und informiert über ihre Arbeit.