Güterverkehr: Lärmschutz wird nicht ausgebaut
Bundesministerium plant keine weiteren Maßnahmen an der Eisenbahnstrecke.
Hilden. „Eine Projektförderung des Bundes wurde 2005 für den Bereich der Stadt Hilden abgeschlossen. Eine Wiederaufnahme der Lärmsanierungsmaßnahmen ist nicht möglich.“ Das teilt das Bundesverkehrsministerium in einem Schreiben an Bürgermeister Horst Thiele mit. Der hatte zu Beginn dieses Jahres bei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer schriftlich nachgefragt, ob im Rahmen des Ausbaus der Güterzugstrecke zwischen Oberhausen und Emmerich auch Lärmschutzmaßnahmen in Hilden geplant seien.
Im Antwortschreiben heißt es, dass das durch den Ausbau zu erwartende Anwachsen des Güterverkehrs in Hilden nicht ausreichen würde, um dort Lärmvorsorgemaßnahmen umzusetzen. Ferner erinnert das Ministerium daran, dass im Rahmen der 1999 eingeführten freiwilligen Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes für 270 000 Euro eine 300 Meter lange Lärmschutzwand in Hilden gebaut wurde. Außerdem seien 25 Wohnhäuser für etwa 13 000 Euro mit passivem Lärmschutz ausgestattet worden.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums wurde bei rund 130 Wohneinheiten in Hilden eine Überschreitung der festgelegten Sanierungsgrenzwerte ermittelt. Allerdings konnten passive Lärmschutzmaßnahmen bei einem Großteil dieser Objekte nicht gefördert werden, „da sie die Voraussetzungen der Richtlinien für die Förderung von Maßnahmen zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes nicht erfüllen“, heißt es in dem Schreiben aus Berlin.
Verbesserungen für die vom Schienenlärm geplagten Anwohner der Güterstrecke zwischen Düsseldorf und Köln stellt das Bundesministerium dennoch in Aussicht: „Der effektivste Lärmschutz ist die Vermeidung des Lärms an der Quelle, also am rollenden Material.“ In diesem Zusammenhang wird auf die im Jahr 2008 vorgelegte Studie „Der Weg zum leiseren Schienengüterverkehr“ verwiesen. Darin wird unter anderem empfohlen, Güterwagen auf leise Bremssohlen umzurüsten.
Im Rahmen des Pilotprojekts „Leiser Rhein“ sollen bis zu 5000 vorhandene Güterwagen mit den weniger lauten Bremssystemen ausgestattet werden. Der Zuwendungsbescheid für die ersten 1250 Güterwagen wurde bereits erteilt, so dass noch Anfang dieses Jahres mit der Umrüstung begonnen werden könne. mick