Bürgerantrag Lob und Besorgnis zur Anleinpflicht

Haan · Kurz vor Beginn der Abstimmung über eine Leinenpflicht im Haaner Bachtal, Thunbuschpark oder Sandbachtal, meldet sich der Antragsteller zu Wort.

Auslauf mit Begrenzung: Auch an der Leine können Hunde sportlich unterwegs sein.

Foto: dpa/Philipp Schulze

Die Argumente für und gegen eine Anleinpflicht liegen auf dem Tisch, dazu hat die Stadt eine Gegenüberstellung zweier verschiedener Lösungsvarianten, rechtliche Grundlagen sowie eine Übersicht über bereits bestehende Regelungen geliefert. Wenn die Mitglieder des Ausschusses für Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten am Donnerstag in ihre Sitzung starten, kann keiner sagen, er sei nicht ausreichend informiert worden.

Beraten und entschieden werden soll, ob im Haaner Bachtal, Thunbuschpark und Sandbachtal künftig Leinenpflicht für Hunde eingeführt werden soll, inklusive spezieller Auslaufzonen, in denen Bello, Fiffi und Co. frei herumtoben können. Denkbar ist aber auch, dass alles beim Alten bleibt, allerdings mit einer speziellen Beschilderung um gegenseitige Rücksichtnahme gebeten wird (wir berichteten).

Kurz vor der Sitzung hat sich jetzt der Verfasser des Bürgerantrags auf Leinenpflicht noch einmal zu Wort gemeldet. In seinem Schreiben lobt Christian Rentrop dabei vor allem die Sensibilität, die die Stadt Haan im Hinblick auf Konflikte mit Hunden und ihren Besitzern an den Tag lege. Er erinnert aber auch noch einmal an diverse „Beißvorfälle“, die zwar nicht angezeigt worden seien, die er aber mit Hilfe der Betroffenen belegen könne und in einem Schreiben von November vergangenen Jahres auch den Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen mitgeteilt habe. 

„Inzwischen weiß ich von weiteren Vorfällen“, sagt Rentrop: „Die Bürger haben aber längst aufgegeben, mit dem Ordnungsamt Kontakt aufzunehmen.“ Sie fühlten sich dort nicht ernst genommen.

Rentrop betont, es gehe ihm nicht nur um Beißvorfälle. Der Bachtal-Anwohner beklagt immer wieder ungebetene Besuche von Hunden auf seinem Grundstück, die „bis auf unsere Terrasse laufen“, während Herrchen oder Frauchen sie „verzweifelt suchen und nach ihnen rufen“. Das sei vor allem dann unangenehm und gefährlich, wenn ein kleines Enkelkind zu Besuch sei.

Eine Hundeauslaufwiese wird von Rentrop und vielen Nachbarn ausdrücklich unterstützt. Bereits Mitte 2019 habe er mit weiteren 28 Anwohnern diese schriftliche Anregung dem damaligen städtischen Beigeordneten Alparslan übergeben, sagt er, ebenso der „Planungswerkstatt Grünzug Haaner Bachtal“.

Inzwischen freut sich Christian Rentrop sehr auf die Sanierung und kann nach eigenen Angaben „nur großes Lob für die Verwaltung aussprechen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen immer wieder Fördertöpfe sinnvoll für eine lebenswertere Stadt eingesetzt werden“.

Er fürchtet aber auch, dass „nach einer Sanierung des Bachtals das Aufkommen von Besuchern erhöht sein wird und sich damit weiteres Konfliktpotential auftut“.

„Ich fände es realitätsfremd, wenn einmal mehr die bereits jetzt vorhandenen Probleme ignoriert würden“, mahnt der Anwohner die Politik: „Meine Befürchtung ist aber, dass genau das der Fall sein wird.“