Schließung der Klinik in Haan Förderverein kämpft weiter ums Krankenhaus
Haan · (tobi) Der Förderverein des Haaner Krankenhauses setzt sich trotz der aktuellen Entwicklungen weiterhin mit allen Kräften für die Fortführung des Betriebs ein. Das teilte Vereinssprecherin Tanja Albrecht am Freitag mit.
„Ein Haaner Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft wäre aus unsere Sicht nach wie vor eine Option, deren Prüfung in alle derzeit getätigten Überlegungen einbezogen werden sollte. Eine Prüfung der Trägerschaft hätte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haaner Krankenhauses eine Perspektive geboten und das Ausbluten des Hauses zum 21. Dezember dieses Jahres, wie es jetzt von der Kplus-Gruppe bekannt gegeben wurde, verhindern können“, so Albrecht weiter. Der Förderverein habe sich am 12. Oktober in einer Pressemitteilung mit „vielen guten und vor allem sachlich begründeten Argumenten für den Erhalt des Haaner Krankenhauses an die Öffentlichkeit gewandt“. Diese Pressemitteilung sei auch an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) übermittelt worden. „Herr Laumann hat dem Verein jetzt eine Antwort zukommen lassen“, erklärt Tanja Albrecht.
In diesem Schreiben erläuterte er unter anderem, dass das Land NRW skizziert habe, welche Leistungsgruppen den Krankenhäusern zukünftig zugewiesen werden sollen. „Sowohl dem Krankenhaus in Hilden als auch dem Krankenhaus in Haan sollten demnach Leistungsgruppen zugewiesen werden, die nach den Maßstäben des Krankenhausplans medizinisch sinnvoll sind und einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen. Eine Fortführung des Betriebs im Haaner Krankenhaus wäre also möglich“, erklärt Albrecht. „Vor diesem Hintergrund bedauern wir es sehr, dass der Landrat und der Gesundheitsausschuss des Kreises Mettmann den einstimmigen Beschluss des Haaner Stadtrates – der Landrat und die Gremien des Kreises sollen die Fortführung des Haaner Krankenhauses in kommunaler Trägerschaft des Haaner Krankenhauses prüfen – abgelehnt haben.“
Am Mittwochabend hatte Kplus mitgeteilt, dass das Haaner Krankenhaus nicht erst zum 31. Januar 2024, sondern bereits zum 21. Dezember 2023 schließen werde – die Lukasklinik in Ohligs wird bereits zum 1. Dezember geschlossen. „Letztlich geht es um Planbarkeit und eine verlässliche Patientenversorgung“, hatte Kai Siekkötter, Geschäftsführer der Kplus-Gruppe, mitgeteilt. Mit der Erkältungswelle und Urlaubsansprüchen aber sei diese Verlässlichkeit bis zum Jahresende nicht aufrecht zu halten. Die Krankenhausbetriebe einfach so weiterlaufen zu lassen, würde in letzter Konsequenz zu einem Zerfasern der Versorgung führen, so Siekkötter: „Wir würden an den Punkt kommen, an dem einige wenige zusätzliche Krankmeldungen die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden könnten.“
Dann müssten alle Patientinnen und Patienten – aktuell würden über 120 in Ohligs und knapp 100 in Haan stationär behandelt – von jetzt auf gleich in umliegende Krankenhäuser verlegt werden. „Das wäre eine enorme Belastung – nicht nur für die Kranken, sondern auch für die Rettungsdienste und die aufnehmenden Kliniken.“
Kommunen und Kreis waren von der Entscheidung des Konzerns völlig überrascht worden. „Kplus hatte stets den geordneten Übergang angekündigt – für die Lukas-Klinik in Solingen zum Jahresende, für Haan zu Ende Januar. Ein weiteres Mal schafft Kplus Fakten und hält sich nicht an eigene Ankündigungen“, erklärte Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke.