Artenschutz in Haan Brüten in Gruiten: Agnu unterstützt Mauersegler
Haan · (isf) An der Pastor-Vömel-Straße in Gruiten gibt es einen neuen Nistkasten für Mauersegler. Dabei handelt es sich um den 15. dieser Art, der allein im Dorf an einem der Wohnhäuser angebracht wurde.
Die Arbeitsgemeinschaft Natur & Umwelt Haan (Agnu) will damit einen Beitrag zum Artenschutz leisten.
„Früher haben die Mauersegler zum Dorf gehört“, sagt Hans-Joachim Friebe vom Vorstand der Agnu Haan. Doch als die landwirtschaftlichen Betriebe in Gruiten immer weniger wurden, habe auch die Zahl der Vögel abgenommen. Sie nisten gerne an Dachvorsprüngen. Wesentliche Ursachen für den Rückgang der Bestände sind fehlende Nistmöglichkeiten sowie ein Mangel an geeignetem Material für den Nestbau. Die Mauersegler sind nicht mit Schwalben verwandt, obwohl sie ihnen ähnlich sehen. Auch der Mauersegler baut seine Nester sehr nah am Menschen in Mauerspalten oder dicht unterm Dach. Selten sieht man den Vogel mit dunkelbraunem bis rußschwarzem Gefieder am Boden, denn er verbringt einen Großteil seines Lebens laut Nabu in der Luft.
Zum Brüten muss auch der Mauersegler mal landen
Zum Brüten und zur Aufzucht der Jungen muss auch er mal landen. Doch für die Tiere wird es immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. „In unseren Städten machen wir unsere Häuser ‚dicht‘, es fehlt gegenüber früheren Zeiten an Brutnischen und Einschlupflöchern für Rotschwanz, Haussperling, Mauersegler, Schwalben und Fledermäuse“, erklärt die Agnu. Mithilfe von Nistkästen kann dem entgegengewirkt werden.
Die ersten Kästen wurden vor zehn Jahren aufgestellt
Die ersten Kästen für den Mauersegler wurden vor rund zehn Jahren im Dorf aufgestellt. Mittlerweile sind es 15. „Zunächst haben die Spatzen die Nistkästen bezogen, dann kamen die Mauersegler und haben ihr Recht eingefordert“, erzählt Friebe. Dem Naturschutzwart ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Mauersegler geeignete Nistplätze in Gruiten finden. Daher versucht er immer wieder, die Bewohner anzusprechen, ob die Agnu nicht an ihrem Haus einen Nistkasten anbringen könne. „Dann werde ich auch immer wieder gefragt, wie laut denn die Vögel seien. Ich sage aber, was finden Sie denn schöner: Verkehrslärm oder Vogelgezwitscher?“, sagt Friebe. Ein Nistkasten ist auch mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden, denn die Anschaffungskosten übernimmt die Agnu.
Mehr als 400 Nistkästen aller Art betreut die Agnu zwischen Ittertal und Grube 7, Spörkelnbruch und Champagne, Hühnerbachtal und Düsseltal – und das schon seit vielen Jahren. Übrigens: Schwalben und Mauersegler am Haus dezimieren lästige Insekten wie Mücken, Fliegen und Blattläuse. Infos über die Arbeit der Agnu unter