Erfolgreich in Schottland Haaner Medizinprofessor legt Studie im Kampf gegen Krebs vor
Haan/Glasgow · Edwin Bölke und sein Team stellten beim Strahlentherapie-Kongress im schottischen Glasgow jetzt überraschende Ergebnisse vor.
(peco) Dieser Beitrag macht Mut: Auf dem renommierten europäischen Kongress für Strahlentherapie, der „ESTRO“, haben der Haaner Medizinprofessor Edwin Bölke und sein Team jetzt ihre Forschungsergebnisse vorgestellt, die neue Hoffnung im Kampf gegen tödliche Hirntumore und das kindliche Medulloblastom bieten. Der Kongress fand in der schottischen Großstadt Glasgow statt. Ein Medulloblastom ist ein schnell wachsender, bösartiger Hirntumor, der meist im Kleinhirn von Kindern auftritt und neurologische sowie Drucksymptome verursachen kann.
Nach Jahren der Einschränkungen durch die Pandemie kehrte die „ESTRO“ in diesem Jahr wieder zu Präsenzveranstaltungen zurück. Diese Wiederaufnahme sei nicht nur ein Zeichen für die Normalisierung des akademischen Austauschs, sondern auch eine lebenswichtige Unterstützung für wissenschaftliche Gesellschaften, deren Überleben von der Durchführung jährlicher Veranstaltungen abhänge, betonte Bölke gegenüber der Redaktion.
Die Arbeitsgruppe um den Haaner Mediziner präsentierte in ihrem Kongressbeitrag unter anderem Daten, die zeigen, dass eine Rebestrahlung bei Glioblastom-Patienten – einem tödlichen Hirntumor – möglich ist. „Durch eine sorgfältige Reduzierung der Dosis können die Nebenwirkungen gemindert werden, was den Patienten eine verbesserte Lebensqualität ermöglichen kann“, betont Bölke.
In einer weiteren Studie unterstrich das Team die Wichtigkeit einer molekular angepassten Radiotherapie bei der Behandlung von Medulloblastomen bei Kindern. „Diese Therapie basiert auf einer umfassenden genetischen Analyse und zielt darauf ab, personalisierte Behandlungsprotokolle zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse der kleinen Patienten zugeschnitten sind“, erläutert der Fachmediziner.
Die Ergebnisse von Bölkes Forschung könnten bei der Tumor-Behandlung helfen. „Aber dazu muss man dies erst einmal in der wissenschaftlichen Kommunite besprechen und diskutieren“, betont der Haaner. Die „ESTRO“ biete hierfür eine ideale Plattform und bestätige ihre Rolle als führender Kongress in Europa.