Sieger einer Online-Abstimmung kommen aus Skandinavien Drittbester Schnellladepark der Welt steht in Hilden

Hilden · Nicht der beste, aber immerhin der drittbeste Schnellladepark der Welt: Das Seed & Greet am Autobahnkreuz hat in einer Online-Abstimmung gut abgeschnitten. Betreiber Roland Schüren hat ehrgeizige Ziele und möchte das Projekt in Zukunft noch besser aufstellen.

Betreiber Roland Schüren freut sich über den dritten Platz für Hilden bei der Online-Abstimmung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der dritte Platz ist ein respektables Ergebnis. Der Schnellladepark am Autobahnkreuz Hilden hat diese Platzierung in einer weltweiten Online-Abstimmung erreicht. Geschlagen geben musste sich das Projekt von Roland Schüren lediglich der Konkurrenz aus Skandinavien. Den Wettbewerb gewann ein Ladepark in Mandal/Norwegen vor einem Standort in Vädermotet/Schweden. Bemerkenswert: Die beiden Konkurrenten aus dem Norden Europas sind mit 36 beziehungsweise zwölf Ladeplätzen deutlich kleiner als der Seed & Greet im Norden von Hilden. Hier können mehr als 100 Elektrofahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden.

Betreiber Roland Schüren ist dennoch stolz auf das Abschneiden und spricht von einem Sieg Davids gegen Goliaths und begründet das so: Der Seed & Greet sei der einzige Ladepark unter den Top 3, „hinter dem kein internationaler Konzern steht und der ausschließlich Elektro-Ladepark ist, ganz ohne Benzin- und Diesel-Zapfsäulen“. Für das gute Abschneiden bedankte er sich bei den Pächtern Tesla, Fastned und Nio sowie der Belegschaft im Bäckerei-Restaurant, die „der steigenden Beliebtheit des Ladeparks mit freundlichem Service und Gastfreundschaft begegnet“.

Das Rennen unter den drei besten Schnellladeparks der Welt sei wohl ein enges gewesen. Darauf verwies Dan Mumford, Organisator des Online-Wettbewerbes, in einer E-Mail an alle Beteiligten. Abstimmen konnten Unternehmensvertreter bis Ende vergangenen Monats. Es standen vier Ladeparks aus Großbritannien, zwei aus China, zwei aus Norwegen, einer aus Schweden sowie der Seed & Greet aus Deutschland zur Wahl. Kriterien waren der Komfort für Kunden und Angebote, die diese während der Ladezeiten vor Ort nutzen konnten. Auch Aspekte der Nachhaltigkeit flossen in die Gesamtbewertung mit ein. So konnten die Standorte punkten, die etwa auf den Dächern ihrer Gebäude Photovoltaik installiert hatten und ein gesundes gastronomisches Angebot vorweisen. In der Bewerbung hatte das Seed & Greet das ganzheitliche Konzept von eigenem Photovoltaik-Strom über Bio-Backwaren und frischer Pizza bis hin zu eigenen Bienen am Standort veröffentlicht.

Das Konzept für einen Schnellladepark in der Nähe des Autobahnkreuzes hatte Schüren entwickelt, nachdem der Unternehmer die Fahrzeugflotte einer Bäckerei-Kette ab dem Jahr 2011 sukzessive auf Elektrofahrzeuge umgestellt hatte. Und auch in Zukunft soll sich etwas im Hildener Norden tun. Geplant ist ein Gebäude, das neben einer Bäckerei und Büroräumen auch eine sogenannte Vertical Farm beherbergen soll. Eigentlich war es das Ziel, mit dem Bau 2023 zu beginnen. Aufgrund vieler Unwägbarkeiten, wie zum Beispiel die Verteuerung von Energie und damit auch Baukosten als Folge der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland nach Beginn des Ukraine-Krieges, müsse hier jedoch noch einmal neu kalkuliert werden, hatte Schüren angekündigt.