Haus an der Kirche wird größer

Die Evangelische Gemeinde Haan plant einen Anbau von 345 Quadratmetern Größe. Die Kosten liegen bei 1,5 Millionen Euro.

Foto: Stephan Köhlen

Haan. Wenn alles so kommt, wie es sich die Befürworter im Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde wünschen, dann wird das Haus an der Kirche an der Kaiserstraße etwa zum Ende des Jahres 2020 einen repräsentativen Anbau haben. Tatsächlich steht das Schiefergetäfelte Haus aus dem 19. Jahrhundert nur zu etwa zwei Dritteln unter Denkmalschutz. Der hintere Teil des Hauses mit Toiletten wurde erst in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts angebaut. Auf der abendlichen Gemeindeversammlung am Buß- und Bettag wurden erste Pläne vorgestellt.

Das Architekturbüro Langenbach aus Köln, in Haan vertreten durch Architektin Laura Schönemann, begleitet das Projekt im Auftrag der Kirchengemeinde beratend bis zur Fertigstellung. In den kommenden Wochen sind fünf Architekten zur Abgabe ihrer Entwürfe eingeladen. Vorher muss jedoch noch das Presbyterium endgültig grünes Licht für das Vorhaben geben.

Baukirchmeisterin Janine Preuss-Sackenheim und die gegenwärtige Vorsitzende des Presbyteriums, Gabriele Gummel, haben alle Hände voll zu tun, um dieses Mammutprojekt zu bewältigen. Nicht zu vergessen der Finanzkirchmeister Ingo Voormann. „Für dieses Projekt hat die Gemeinde genug Rückgrat“, sagt er. Und er meint damit, dass die Finanzierung — das Vorhaben wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt — nach seinen Berechnungen verwirklicht werden kann.

Von dieser geschätzten Summe entfallen zwei Drittel auf den Neubau und ein Drittel auf die Sanierung des alten Hauses. Selbstverständlich wird die denkmalgeschützte Hausfront nicht angetastet. Der Anbau soll sich zum Garten hin an das alte Gebäude anschließen und von dort aus auch begehbar sein. Zusammen wird das voraussichtlich eingeschossige neue Gemeindezentrum dann 345 Quadratmeter groß sein.

Ingo Voormann, Finanzkirchmeister

Ein großer Saal für 100 Personen mit Catering-Möglichkeit wird geschaffen, dazu mehrere Gruppenräume und Parkplätze. Alle Gemeindegruppen, die jetzt schon im Haus an der Kirche und im Gemeindezentrum an der Flemingstraße zu Hause sind, sollen dann in der Stadtmitte konzentriert werden. Der Weltladen soll dort bleiben, jedoch mehr Lagerfläche erhalten.

Das Gemeindebüro könnte von der Kaiserstraße 8 in den Anbau verlegt werden. Denn an der Kaiserstraße 8 werden nach der Verwaltungsstrukturreform des Kirchenkreises einige Räume nicht mehr benötigt.

„Wir planen so viel Ökologie wie möglich“, sagte Gabriele Gummel bei der Vorstellung der Pläne. Sie rechnet mit einer Planungszeit von einem Jahr und mit einer Umsetzung von ungefähr 18 Monaten. Für die vielen Gemeinde-Gruppen, die sich regelmäßig im Haus an der Kirche treffen, wird es in dieser Zeit Einschränkungen geben müssen. Ausweichquartiere wären dann das CVJM-Haus und die Flemingstraße. Mittelfristig wird die Gemeinde dann dort nicht mehr vertreten sein. Am CVJM-Haus will die Gemeinde aber festhalten. Und Pfarrer Hans-Peter Gitzler, der an der Flemingstraße wohnt, wird nach Unterhaan ziehen.

Zum Abschluss der Versammlung dankte Jochen Preuss, sachkundiges Gemeindemitglied, für das Projekt „Solus Christus“ der Künstler Schneider-Mombaur, die zum Lutherjahr einen 3D-Drucker auf den Altar gestellt und die Gemeinde weit über die Grenzen Haans hinaus bekannt gemacht haben.