Hilden/Haan Städte greifen Unternehmen mit Hilfsmaßnahmen unter die Arme

Hilden/Haan. · Haan und Hilden unterstützen die Wirtschaft unter anderem mit Steuererleichterungen, der Stundung von Zahlungen und Info-Paketen.

Nicht nur entlang der Mittelstraße in Hilden sorgen sich die Geschäftsleute angesichts der Corona-Krise um ihre Existenz.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Einschränkungen durch die Coronakrise schränken den Alltag für Privatpersonen immens ein. Für Wirtschaftsunternehmen sind sie teilweise existenzbedrohlich: „Die Auftragslage ist schlecht, Produktionsketten werden unterbrochen, Veranstaltungen abgesagt, und der Einzelhandel darf größtenteils nicht mehr öffnen“, fasst der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Christian Schwenger die Situation zusammen. „Die Maßnahmen sind notwendig, stellen die Wirtschaft aber auf eine harte Probe.“

Der Hildener Wirtschaftsförderer und sein Team wollen lokale Firmen in dieser Situation so gut wie möglich unterstützen. „Die verschiedenen Branchen greifen stark ineinander. Wir müssen sicherstellen, dass alle Bereiche erhalten bleiben. Nur so kann unsere Gesamtwirtschaft in einer späteren Phase wieder gut funktionieren.“ Wichtige Informationen zum Beispiel zu Kurzarbeit oder Kreditmöglichkeiten hat die Wirtschaftsförderung bereits jetzt online zusammengestellt. Die Haaner Wirtschaftsförderung hat das auf ihrer Website ebenfalls getan.

Stadt Haan will großzügig bei Stundungsanträgen verfahren

„Uns ist bewusst, dass durch die angeordneten Restriktionen viele Gewerbetreibende in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten werden und es bis zur Gewährung von staatlichen Hilfen unter Umständen noch einige Zeit dauern kann“ betont Bürgermeisterin Bettina Warnecke. Die Stadt Haan werde daher ab sofort bei Anträgen auf Herabsetzung der Vorauszahlungen zur Gewerbesteuer ab dem zweiten Quartal (Zahltermin 15. Mai) zugunsten der Betroffenen ihren Ermessens- und Entscheidungsspielraum „unbürokratisch auszunutzen“. Auch bei Stundungsanträgen zu bereits festgesetzten und fälligen Gewerbesteuern soll großzügig verfahren werden. Die Stundung soll dabei zunächst bis zum Jahresende zinslos erfolgen. Die entsprechenden Formulare sind online (siehe oben) hinterlegt. Infos gibt das städtische Steueramt unter Telefon 02129/911-222 oder per E-Mail.

Den Einzelhandel trifft es besonders. „Wir müssen deshalb alles dafür tun, damit der Haaner Einzelhandel diese schwierige Situation übersteht“, sagt Warnecke. Die Wirtschaftsförderung habe bereits mit einigen Immobilieneigentümern gesprochen und gebeten, durch flexible Ausgestaltung der Mietzahlungen oder durch Aussetzung der Mietzahlungen für die Dauer der angeordneten Schließung zu helfen.

Das Land NRW und der Bund haben Kreditgarantien und Bürgschaften, unter anderem über die Bürgschaftsbank NRW oder die KfW, ausgeweitet. Diese abgesicherten Überbrückungshilfen werden grundsätzlich über die Hausbank beantragt. Unternehmen werden gebeten, ihre Sparkasse oder Geschäftsbank dazu zu kontaktieren. Für Selbstständige, die ihren Lebensunterhalt nicht sichergestellen können, kommt eventuell das Arbeitslosengeld II infrage. Städtische Programme gebe es allerdings nicht. „Betroffenen Arbeitgebern rate ich dringend, zeitnah Kurzarbeitergeld zu beantragen“, sagt Christian Schwenger. Anträge können online gestellt werden, auch damit Fristen gewahrt bleiben. Wer Fragen hat und Beratung wünscht, kann sich per E-Mail an das Team der Wirtschaftsfröderung wenden.

Die Coronakrise ist für den Hildener Einzelhandel eine Katastrophe. Um die Kunden dennoch zu erreichen, sind einige Unternehmer kreativ geworden, Optiker bieten beispielsweise Hausbesuche an. Das Internetportal „Anzeiger24“ hat eine Übersicht über entsprechende Angebote zusammengestellt: