Hildener Firma heimst Unternehmerpreis ein
Der Unternehmer-Kreis Mettmann vergab Auszeichnungen für vorbildliche Betriebe.
Hilden. Dass Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings als Laudatorin sämtliche Kriterien für die Wahl zum „Unternehmer des Jahres“ aufzählte, kam nicht von ungefähr: „Denn die Preisträgerin erfüllt tatsächlich alle“, sagte die Rednerin. Eine „ungewöhnliche Wirtschaftsidee“, die „Umsetzung innovativer Maßnahmen“, den „Einsatz für das Wohl der Mitmenschen“ oder schlicht eine „besonders erfolgreiche Arbeit“ gehörten dazu. Zudem bezeichnete Alkenings die Gewinnerin des Preises für das Jahr 2018 als „Role Model“, das zeige, „was Frau leisten kann“.
Die derart Geehrte trat gerührt ans Mikrofon. „Ich bin etwas sprachlos“, gestand Corinna Schreiber. Sie führt in zweiter Generation das Hildener Unternehmen Schreiber Stahlbau. Die 1959 von ihren Schwiegereltern gegründete Firma baut mit 50 Mitarbeitern Lager- und Ausstellungshallen ebenso wie Parkhäuser — „komplizierte Bauwerke, die nicht jeder kann“, betonte die Laudatorin. Ein Schicksalsschlag veränderte Corinna Schreibers Leben: Ehemann Axel starb im Jahr 2014 und hinterließ ihr das Unternehmen, das er seit über 30 Jahren geleitet hatte. „Viele fragten, ob das zu viel für mich sei“, verriet sie. Doch die Witwe führte den Betrieb weiter, schuf neue Strukturen und betrieb eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit. Dank zollte sie Geschäftsführer Christian Rüdiger und Vertriebsleiter Markus Hardt.
Als Preis nahm Schreiber ein eigens für sie geschaffenes Acrylbild der Künstlerin Corinna Watterlohn entgegen. Ein offenes Ohr habe die Unternehmerin auch für soziale Projekte, betonte die Jury. Die setzte sich bei der Ehrung aus 400 Unternehmern und Mitgliedern von Wirtschaftsinitiativen zusammen.
Sie erkoren auch den „Start-up des Jahres 2018“: Als Gewinner betraten Marcel Buchmann und Justin Bohn das Podium — und gestanden bescheiden: „Wir hätten im Leben nicht daran gedacht, einmal hier zu stehen.“ Anfang 2017 hatten sie das Hildener Kletter- und Boulderzentrum „Bergstation“ eröffnet. „Das Konzept ist einzigartig“, schwärmte Laudatorin Gabriele Römer. Klettern in allen Schwierigkeitsgraden — für Familien, für Firmengruppen, Anfänger und für Profis — ermöglicht die Anlage mit 3100 Quadratmetern Kletterfläche.
Den NeanderPreis für sein Lebenswerk erhielt wiederum Gottfried Bander, langjähriger Geschäftsführer des Geschirrherstellers Contacto Bander aus Erkrath. Den Betrieb hatte er 1986 übernommen, heute steht der inzwischen 76-Jährige seinem Sohn Christian beratend zur Seite. 70 Mitarbeiter beschäftigt das weltweit tätige Unternehmen am Standort Hochdahl. In seiner Heimat kümmert sich Bander um die Bewahrung von Traditionen — als Förderer von Chören und Gründer des Eisenbahnmuseums im alten Hochdahler Lokschuppen. ried