Hilden Christen besuchen die Moscheen in Hilden
Hilden. · Die muslimischen Gemeinden luden zur Besichtigung ihrer Gebetsräume ein.
Nach der ersten Tasse Tee und angeregten Gesprächen im Vorraum wurde es ruhig: Auf Socken betraten die Gäste den mit Teppichboden ausgelegten Gebetsraum der Arrahman-Moschee an der Telleringstraße – und ließen beeindruckte Blicke über die Wände schweifen. „Das ist ja eine ganz kunstvolle Arbeit“, entfuhr es einer Besucherin angesichts der filigranen Stuckverkleidung, die sich mit ihren pastellfarbenen Ornamenten bis in die Kuppel in der Raummitte hinaufzieht.
Zwei Spezialisten seien für die Gestaltung verantwortlich gewesen, erklärte Mohamed Bouziani, Vorsitzender des Islamisch Marokkanischen Kulturzentrums in Hilden. Der Verein hatte – genau wie die Ditib-Emir-Sultan-Moschee an der Otto-Hahn-Straße – am Donnerstag aus Anlass des bundesweiten „Tages der offenen Moschee“ einmal mehr alle Interessierten zu Führungen und Gesprächen eingeladen.
Die Gruppe Trialog ist bald
Nachbar der Moschee
„Der Tag ist zu einer guten Tradition geworden“, betonte Bouziani – und begrüßte um Punkt elf Uhr, direkt nach der Eröffnung, die ersten Gäste. „Wir wollen als zukünftige Nachbarn den Austausch pflegen“, sagte Besucherin Ilse Klöppelt von der Gruppe „Trialog“, die an der Düsseldorfer Straße ein Mehrgenerationen-Haus plant. Durch die 2013 an ihrem jetzigen Standort eröffnete Moschee führte Sadik Bouzian vom Vorstand des Islamisch Marokkanischen Kulturzentrums – und erklärte die verschiedenen Elemente des Gebetsraums – zum Beispiel die Monitore, die einen modernen Gegenpol zum traditionell wirkenden Interieur bilden und unter anderem die Zeiten der fünf Pflichtgebete anzeigen. Oder die hölzerne Kanzel, die nur zum Freitagsgebet genutzt wird. Das suchen in der Moschee im Hildener Westen regelmäßig zwischen 500 und 700 Menschen auf – darunter auch Iraker, Syrer oder Palästinenser. „Dürften wir denn auch jederzeit kommen“, fragte eine Zuhörerin. „Jeder ist willkommen“, versicherte Mohamed Bouziani. Der Gebetsplatz für die weiblichen Besucher findet sich in der Moschee auf einer Empore. Die traditionelle Geschlechtertrennung solle schlicht verhindern, dass sich Männer und Frauen gegenseitig ablenkten, erklärte Bouzian. Ob denn ein Gebet in Notfällen unterbrochen werden dürfe, wollte ein anderer Gast wissen. Die Gastgeber bejahten das. Es se auch möglich, Pflichtgebete zusammenzufassen, ergänzte Bouzian. ried