Hildener wollen sich für Insekten stark machen

Verwaltung legte 1000 Quadratmeter große Blühwiese an.

Foto: von Dolega

Hilden. In den vergangenen 27 Jahren sind drei Viertel der fliegenden Insekten verschwunden. Wissenschaftler haben die erschreckende Beobachtung des Entomologischen Vereins Krefeld bestätigt. Natur und Landwirtschaft und damit wir alle sind aber auf die Bestäubung durch die Insekten angewiesen — existentiell. Die Grünen haben das Thema mit einem Antrag aufgegriffen. Die Verwaltung antwortete mit einer Reihe von Vorschlägen, die von der Politik begrüßt werden. Das Grünflächenamt befragt aktuell Schulen und Kindergärten, ob sie Insektenhotels und insektenfreundliche Pflanzungen anlegen wollen.

Bei der Anlage und Pflege von Grünflächen achtet die Stadt darauf, dass heimische und insektenfreundliche Arten verwendet werden, erläutert Sachgebietsleiter Achim Hendrichs. Eine Blühwiese bedeute deutlich mehr Arbeit für die städtischen Gärtner als eine normale Wiese. Um den Anteil an blühenden Pflanzen auf einer vorhandenen Wiese zu erhöhen, muss das Mähgut nach dem ersten Schnitt zunächst liegen bleiben, erläutert Hendrichs: „Damit die Pflanzen aussamen können.“ Dann würde in einem zweiten Arbeitsgang das Mähgut entfernt. Um den Nährstoffeintrag in den Boden zu verringern, wäre eine zweite Mahd sinnvoll — mit Aufnahme des Grases. „Diese Arbeitsweise ist jedoch mit der derzeitigen Personal- und Maschinenausstattung des Zentralen Bauhofs nicht umsetzbar“, stellt Bauhof-Leiter Ulrich Hanke fest. Deshalb sei in diesem Jahr eine „Wechselmahd“ eingeführt worden. Das bedeutet: Die Wiesen werden nicht mehr komplett gemäht, sondern nur noch teilweise. „Inseln“ bleiben stehen. Sie werden im nächsten Jahr gemäht. Im Frühjahr hat der BUND in Hilden 500 Samentütchen mit einer Blumen- und Kräutermischung verteilt, damit Hilden für „Bienen und Co. aufblüht“. Auch die Verwaltung sei dem Beispiel gefolgt und habe an der Heinrich-Hertz-Straße auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Fläche eine Blühwiese angelegt — trotz des erhöhten Arbeitsaufwandes. „Im Moment ist davon allerdings noch wenig zu sehen“, sagt Achim Hendrichs: Gesät wurden rund 50 ein- und mehrjährige Wildkräuter. Die Firma Swarco betreibt im Auftrag der Stadt die Straßen- und Wegebeleuchtung. Bis Ende 2034 werden rund 5000 (von 5200) Leuchten auf LED umgerüstet. Studien zeigten, dass LED deutlich weniger nachtaktive Insekten anzögen. cis