Hilden Der Hoppedines neue Kleider
Hilden. · Fanny ist erwacht! Ganz Hilden war beim Start in die neue Session auf den Beinen.
„Mit Helau, Humor und Heiterkeit, feiert Hilden jetzt die fünfte Jahreszeit.“ Dieses Motto für die Karnevalssession 2018/19 gilt seit Sonntag, 11.11 Uhr. Es brauchte schon einige Anläufe mit lautstarken „Hoppeditz!!, Hoppeditz!!“-Rufen, bis Hoppedine Fanny endlich aus ihrem Schlaf erwachte.
Sie hatte sich auf der Pritsche eines 46 Jahren alten Moto-Guzzi-Dreirades unter einem Tarnnetz verkrochen. Und dazu noch in einen gelben Bademantel gehüllt. Die Überraschung steckte drunter: Hoppedines neuen Kleider, finanziert aus dem Verkauf der Hoppeditz-Aktien. „Da gewinnt wenigstens einer“, sagte Hoppedine grinsend.
Zum Auftakt der Session gab es neben den neuen Kleidern so manche Premiere. Daniel Pitschke hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt als Vorsitzender des Carnevals-Komitees Hilden (CCH). Und auch die neue Tanzgruppe der Kniebachschiffer – die Ahoi-Flotte – war erstmals auf einer öffentlichen Bühne. Jedenfalls für einen Tanz. Denn unter dem rhythmischen Hüpfen geriet die Anhänger-Konstruktion derart ins Schwingen, dass sogar die Musikanlage immer wieder ausstieg. Die weiteren Tänze zeigte die neue Tanzgruppe mit 18 jungen Damen und vier Tanzoffizieren auf dem festen Pflaster.
Die Party ging
bereits um 10 Uhr los
Mehrere hundert Besucher verfolgten das Spektakel vor der Sparkasse. Schon ab 10 Uhr waren sie von Frank Kammann mit jecker Musik aus der Konserve unterhalten und eingestimmt worden. In der Nähe der Lautsprecherboxen war das schon mit enormer Lautstärke verbunden. Und so hatten die Eltern, die ihre als Zebra und Leopard verkleideten Kinder in die erste Reihe geschoben hatten, gut daran getan, die Knirpse mit einem neongrünen Gehörschutz auszurüsten.
Traditionell hielt Hoppedine in ihrer Ansprache den Offiziellen den närrischen Spiegel vor. So kriegte die CCH-Führung ebenso ihr Fett weg wie auch die Verwaltung. Mit der Prinzessin Sandra fing es an. Die sei für die letzte Session „aus dem Ausland“ (Unterbach) importiert worden. Im neuen CCH-Vorstand kümmere sie sich um die Zahlen. „Ex-Prinzen werden hier nicht abgeschoben, sondern gleich in den Vorstand gehoben“, reimte Hoppedine. Im Mai, als die CCH-Führung sich neu formierte, hätten in der Hildener Narrenwelt die „Zeiger auf Sturm“ gestanden. In Richtung Stadt richtete Hoppedine den Wunsch, dass Vereine Platz finden in der Stadthalle, die bald in städtischer Regie läuft – und das zu kleinem Preis. Als „Possenspiel“ sah Fanny, seit zehn Jahren Hoppedine, die Suche der Stadt nach einem neuen „Talerzähler“ (Kämmerer). Die Verwaltung mahnte Hoppedine zu mehr Bürgerfreundlichkeit: „Kommt ein Mensch mit Begehr – macht ihm das Leben nicht so schwer!“ Und gegen den Sand einer Baumscheibe, der im Hildener Osten bis in die Wohnungen getragen wird, empfahl Hoppedine städtische Fußmatten. Die Bürgermeisterin auf der Bühne nahm die „Vorschläge“ mit einem Lächeln auf.