In den Wiedenhof kehrt Leben ein

Voraussichtlich ab April wird Dominik Winter in Gruiten-Dorf Wein, verschiedene Biersorten und saisonale Küche bieten.

Foto: Geraedts

Haan. Der Vertrag ist unter Dach und Fach: Im Frühjahr wird Dominik Winter in Gruiten-Dorf ein Lokal eröffnen. Der kernsanierte Wiedenhof soll ein Platz zum Wohlfühlen werden — für die Leute aus dem Ort, für Wanderer und Ausflügler. Winter, der seit 2014 das „Palazzo“ an der Bahnhofstraße 72 (früher Party Richter) betreibt, will eine gehobene frische, saisonale Küche bieten, eine große Auswahl auch an offenen Weinen und gepflegte Biere. Zwei Brauereien stehen schon fest: Bitburger und Benediktiner. Beim Alt ist der Gastronom noch nicht festgelegt. Wohl in einem Ziel: Der Wiedenhof soll ein „Place to be“ werden, „ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und einem richtig schönen Ambiente“.

Dominik Winter, Gastronom

Von einem Kunden wurde Winter im vorigen Herbst auf die Gastronomensuche für den Wiedenhof hingewiesen. Ein Kontakt zu den Investoren — Karl-August und Peter Niepenberg, Hans-Willi Berkenbusch und Wolfgang Wahle — war bald hergestellt. Winters erster Eindruck: „Die Lage ist ein Träumchen!“ Die Terrasse für die Außengastronomie an Düssel und Kleiner Düssel hat ihn gleich begeistert. Das Konzept, das er der von den vier Gruitenern gegründeten Wiedenhof GbR vorlegte, überzeugte offenbar. „Wir hatten fünf Interessenten“, berichtete Karl-August Niepenberg.

Ein Grund, sich für Winter zu entscheiden, war seine Haltung, keine Bierkneipe zu eröffnen, sondern ein Lokal mit gutbürgerlicher bis gediegener Küche und einem Weinangebot. Zudem, dass Dominik Winter aus einem bestehenden Haaner Unternehmen heraus sein Interesse bekundet hatte. Der geschlossene Pachtvertrag läuft über fünf Jahre mit der Option auf fünfjährige Verlängerung.

„Eine klassische Bierkneipe — das geht heute nicht mehr“, weiß der Gastronom. Es gelte heutzutage, etwas Besonderes zu bieten. Das müsse „nicht besonders teuer oder abgehoben“ sein. Vielmehr gelte es, die Ideen mit Herz und Verstand rüberzubringen, sagt Dominik Winter.

Der Koch, den der gelernte Koch für den Wiedenhof einstellen wird, werde frische Küche bieten. Was für die Gerichte benötigt wird, werde frisch hergestellt. „Eimer-Majonäse wird es bei uns nicht geben“, stellt Winter klar. Auch eine Servicekraft wird fest eingestellt. Ansonsten wird der Gastronom vorerst auf Aushilfen zurückgreifen.

Derzeit plant Dominik Winter, den Wiedenhof in der Woche gegen 17 oder 18 Uhr zu öffnen. An Wochenenden sei auch ein Tagesgeschäft mit einer Öffnungszeit ab 11 oder 12 Uhr denkbar. Die Küche soll bis 22 Uhr geöffnet sein. „Die genauen Zeiten gilt es aber herauszufinden“, kündigt er Flexibilität an.

Die Räume hat sich Dominik Winter schon mehrfach angesehen. Nicht zuletzt, um den Platz auszumessen. Denn in die Einrichtung des neuen Wiedenhofs soll altes Mobiliar — aufgearbeitet — zum Teil integriert werden.

Seit 2014 betreibt Dominik Winter in Haan an der Bahnhofstraße das „Palazzo“. In den früheren Räumen von Party Richter handelt er mit Weinen aus Deutschland und Italien. Eigentlich wollte er dort, in dem markanten Haus an der Ecke mit der Kölner Straße, eine Gaststätten-Konzession bekommen. Das aber ist nicht möglich. Allerdings darf er im ersten Geschoss des Hauses hie und da Veranstaltungen abhalten. Ob es das Konzerttreffen eines Chores ist oder ein literarischer Abend. Am 9. März heißt es „Ladies first“; Dirk Raabe stellt Ausschnitte aus erotischer Literatur vor, dazu gibt es erlesene Speisen und besondere Weine.

Die Investoren haben ihr ehrgeiziges Ziel, eine Eröffnung noch Ende März zu ermöglichen, noch nicht aufgegeben. „Die Renovierung der Wände, Fußböden und des neuen Küchenbereiches ist weitgehend fertig“, gab Karl-August Niepenberg einen Überblick. Der Thekeneinbau sei in Arbeit. Bei der Lüftungsanlage müssten noch Feinarbeiten erledigt werden. Noch im Februar soll die Außenterrasse gepflastert werden.

Der Countdown läuft also — für den neuen „Wiedenhof“.