Haan Metzger liefert Meisterleistung ab
Haan. · Der 29-jährige Max Demmer wurde als jahrgangsbester Fleischermeister der Handwerkskammer Düsseldorf ausgezeichnet.
„Ich denke, ich bin einfach geborener Metzger. Ich wollt’s schon immer werden!“ Max Demmer hat 2019 als Bester die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk im Bezirk der Handwerkskammer Düsseldorf abgeschlossen. Er kennt den würzigen Duft einer Wurstküche von Kindesbeinen an, ist er doch in der Metzgerei seines Vaters in Solingen groß geworden. Auch seine beiden Brüder sind Metzger. „Mir war aber auch wichtig, andere Methoden und Praktiken kennenzulernen“, erzählt Max Demmer.
Deshalb ist er vor gut 13 Jahren in einem anderen Betrieb in die Lehre gegangen, in der renomierten Metzgerei Rauschmann/Valbert in Haan-Gruiten. Die Lust am Blick über den Tellerrand hinaus hat Demmer auch nach Ende seiner Lehrzeit, in der er übrigens einer der drei besten Zwischenprüflinge war, nicht losgelassen: Der von der Handwerkskammer Düsseldorf organisierte Gesellenaustausch für Jungfleischer nach Frankreich war genau sein Ding.
Für den Lebensmittelhandwerker stand nach einigen Praxisjahren der nächste Qualifikationsschritt, die Meisterfortbildung, an. Max Demmer absolvierte die praktischen und theoretischen Lehrgangs- und Prüfungsteile kompakt in Vollzeit und die kaufmännische und berufspädagogische Vorbereitung neben seinem Beruf in der Abendschule. „Klar, eine stressige Zeit, aber wenn sie dann so erfolgreich endet“, blickt Demmer mit Genugtuung zurück. Sein „Meisterstück“: Die Herausforderung bei der praktischen Meisterprüfung war die Vorbereitung und Präsentation eines gemischten Buffets – eine komplexe Organisations-, Produktions- und Service-Aufgabe.
An der beruflichen Herausforderung schätzt Demmer die Kunst der Koordination und Disposition sowie die Mitarbeiterführung ganz besonders. „Jeder sollte das machen dürfen, wofür er brennt. Auch wenn das vielleicht nicht jedem in seinem Umfeld gefällt“, rät Max Demmer Jugendlichen, die sich gerade selbst über ihre berufliche Zukunft klar werden wollen. „Lasst Euch nicht beirren.“ Für „sein“ Fleischerhandwerk schließe dies die Bereitschaft ein, früh auf- und auch mal eine Sechs-Tage-Woche durchzustehen. Exakt, „ordentlich eben“, zu arbeiten, mit dem verderblichen Produkt gewissenhaft umzugehen, das, meint Demmer, sollte für einen Nahrungsmittelhandwerker selbstverständlich sein.
Die unternehmerische Perspektive lockt Max Demmer grundsätzlich durchaus. Für den 29-jährigen Familienvater ist Sicherheit im Augenblick jedoch wichtiger. Deshalb leitet der Jahresbestmeister aktuell die Fleischabteilung des Großmarktes Handelshof in Haan. Es sei im Übrigen heute schwieriger geworden, eine alt eingesessene Metzgerei in die Zukunft führen, bemerkt Demmer. Vor allem der Engpass beim Berufsnachwuchs sei ein großes Problem. Max Demmer spielt als Ausgleich zum Beruf Handball – und er plant bereits seinen nächsten Qualifizierungsschritt: die Fortbildung zum Betriebswirt (HWK).