Wuppertalbahn fuhr am Ostermontag Auf Tour im roten Brummer von Oberbarmen nach Beyenburg

Oberbarmen/Beyenburg · Am Ostermontag organisierten die Wuppertaler Eisenbahnfreunde eine nostalgische Schienenbusfahrt zum Beyenburger Stausee, die trotz kleiner technischer Pannen bei den Besuchern für Begeisterung sorgte.

Mehrere Hundert Menschen nutzten die Gelegenheit zur Fahrt mit den historischen Vehikeln.

Foto: Michael Bosse

Der Bahnsteig 5/6 war am Ostermontag der vermutlich am stärksten frequentierte Bereich des Bahnhofs Oberbarmen. Dort warteten aber keine Osterreisenden mit Gepäck auf die Weiterfahrt nach Beyenburg. Zum Osterfest hatten der Förderverein Wupperschiene und die Betriebsgesellschaft Wuppertalbahn EIV Fahrten zum Beyenburger Stausee organisiert – und bei Einzelreisenden, Paaren und Familien damit alle Signale auf Grün gestellt.

Mehrere Hundert Menschen nutzten die Gelegenheit, mit den drei Triebwagen – auch „rote Brummer“ genannt – die etwa 3,5 Kilometer lange Strecke zu absolvieren. Dabei war bei den Fahrgästen allerdings Geduld angesagt. So hatte ein beißfreudiger Marder ein Kabel bei einem der drei aus Dorsten kommenden Triebwagen angebissen, den Wagen lahmgelegt und schon bei der Fahrt nach Wuppertal für eine deutliche Verzögerung gesorgt. Hinzu kam eine technische Betriebsstörung im Bahnverkehr in Unterbarmen, die für Staus auf der Strecke sorgte. Verzögerungen von gut einer Stunde mussten die Wartenden auf den Schienenbus somit einpreisen.

Die Fahrt selbst war dann vergleichsweise schnell vorüber. Wobei in den Wagen eine Stimmung aus Betriebsausflug und Entdeckungsreise herrschte. „Papa, das fühlt sich an, als wenn man Auto fährt“, sagte ein Mädchen. Für alle Mitfahrenden hatte der Verein ein Osterei mitgebracht, kleine Besucher bekamen einen Beutel mit Süßigkeiten.

Auch die Umwelt nahm an dem gemächlich fahrenden Schienenbus Anteil. An Bahnübergängen, Bushaltestellen oder auf Brücken hatten sich viele Menschen mit Smartphones oder Kameras aufgestellt, um Aufnahmen von dem historischen Gefährt zu machen.

Dabei kamen die Passagiere nicht nur aus der Region, auch Besucher aus weiter entfernten Orten nutzten das Angebot. So auch Thomas, der aus dem Umland von Osnabrück nach Wuppertal gekommen war. „Die Strecke ist interessant“, berichtete er. Um sich darauf vorzubereiten, hatte er bereits im Vorfeld mit einem weiteren Eisenbahnfan die Fahrstrecke per Bus in Augenschein genommen.

Das musste Stephan Errenst nicht machen. Der Geschäftsführer einer Ingenieurbaufirma kennt die Strecke noch aus seiner Gymnasialzeit, als er mit einem solchen Triebwagen von Beyenburg nach Oberbarmen gezuckelt war. „Da kann ich mich gut dran erinnern“, sagte er. Der Schienenbus sei immer noch recht ruckelig unterwegs, und in den Wagen könne man die Bänke nach wie vor in Fahrtrichtung umkippen. Für die Fahrten mit dem Schienenbus haben die Wuppertaler Eisenbahn-Enthusiasten mit dem Verein Eisenbahnfreunde OnWheels aus Dorsten eine Kooperation geschlossen. Auf ihre vereinseigene Diesellok können sie bislang nicht zurückgreifen, weil an ihr noch Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen und die Hauptuntersuchung noch aussteht.

Thorsten Alexander Kaja, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft, zog trotz der Startschwierigkeiten ein positives Fazit: „Wir sind so weit zufrieden mit dem Tag.“ Man habe wie geplant alle fünf Hin- und Rückfahrten umsetzen können. Trotz der Verspätungen sei die Stimmung bei den Fahrgästen gut gewesen.