Jugend tritt zum Wettstreit an der Wii U an
Die Stadtbücherei lädt Jugendliche einmal monatlich zu Wii U-Turnieren ein.
Hilden. Computerspiele laufen dank moderner Prozessoren auch auf PCs ohne separate Grafikkarte. Allerdings müssen Nutzer dabei deutliche Abstriche bei Qualität und Geschwindigkeit hinnehmen. Weil manche lieber die neuesten Konsolenspiele auf entsprechend aktuellen Geräten spielen, und die Stadtbücherei Nintendo DS, 3DS, Wii, PS3 und XBox und die XBox Kinect seit August 2011 hat, spielen viele Jugendliche lieber am Nové-Msto-Platz 3 als zu Hause vor einer lahmen Kiste. Dies gilt vor allem, wenn eines der Wii U-Turniere stattfindet.
Am vergangenen Samstag war es wieder Mal so weit. In der Artothek im Erdgeschoss trafen sich die Kinder zum virtuellen Duell bei Niklas Becker. Er leitet auch sonst die EDV-Betreuung für Kinder und war so etwas wie Schiedsrichter und Aufpasser in Personalunion.
Demokratisch durften Ian, Gerald, Niklas, Ole und Co. zunächst aus verschiedenen Wii-tauglichen Spielen auswählen. „Mario“, bei dem „möglichst viele Münzen eingesammelt werden müssen“, wie Gerald erklärte, bekam den Zuschlag — und Nabil (11) am Ende den ersten Preis. Im Zweikampf konnte er sich gegen Ian (10) durchsetzen und war über den Erfolg einigermaßen verblüfft: „Ich habe das Spiel zwar auf 3DS, aber es an der Wii vorher noch nie gespielt.“
Überhaupt ist der Elfjährige kein Nerd. „Ich gehe total gerne raus“, am liebsten, um „mit Kumpels Fußball zu spielen“, sagt er. Ebenso wie Ian war er zum ersten Mal beim Turnier dabei. „Ich mag Computerspiele, das sind oft tolle Fantasiewelten“, bekannte der Zweitplatzierte. Gerne spielt er solche Sachen „mit Freunden online“. Diese Freunde aber kennt er auch in der Realität, meist handelt es sich nämlich um Klassenkameraden der Wilhelmine-Fliedner-Realschule.
Turbulent und abgedreht ist Ian aber nicht nur am Rechner unterwegs. „Ich male sehr gerne“, sagt er. Und auch sonst ist der Zehnjährige gerne bei „kreativen Arbeiten“ im Hier und Jetzt anzutreffen. Auch Ole (10) ist zwar von Computerspielen begeistert. „Das ist aber nicht meine ganze Welt. Ich habe schon selbst einen Kalender programmiert und schreibe gerne Texte“, sagt er zu seinen weiteren Hobbys jenseits virtueller Scheinwelten.